Schalkes starkes Comeback nach schwachem Saisonstart ist eng verbunden mit guten Leistungen von Johannes Geis, der seit dem sechsten Spieltag so richtig aufblüht, nachdem er vorher sogar zwischenzeitlich auf der Tribüne saß. Wie sich diese Zeit für ihn anfühlte, verrät der Defensivspezialist jetzt.

"Natürlich war es ein Scheiß-Gefühl", gab Geis zu, "aber wir standen als Team zusammen. Gegen Gladbach haben wir dann alles auf eine Karte gesetzt, alles reingehauen und wurden belohnt." Wie das Umfeld auf den Katastrophen-Beginn reagiert habe, sei fantastisch gewesen: "Es war so ruhig wie noch nie auf Schalke." Genau das habe schlussendlich auch dazu beigetragen, dass die Mannschaft in Ruhe arbeiten konnte: "Wenn man die ersten fünf Spiele verliert, ist das ein großer Faktor."

Dass der Mittelfeldspieler an den ersten Spieltagen zeitweise nur zum Zuschauen verdammt wurde, war nicht leicht zu verdauen: "Das war keine einfach Situation, die mich natürlich gewurmt hat." Allerdings schränkte er ein: "Dass einer bei der Qualität unseres Kader mal auf der Tribüne sitzt, ist total in Ordnung."

Ist Geis einer für Jogi?

Ein bisschen schwingt beim wiedererstarkten Geis, der alle U-DFB-Teams durchlaufen hat, auch der Wunsch mit, endlich einmal für die A-Nationalmannschaft zu spielen. "Klar reizt das noch, sonst könnte ich ja aufhören. Jeder Spieler will sein Land vertreten", gab der 23-Jährige zu Protokoll, der allerdings auch weiß, dass mit Julian Weigl, İlkay Gündoğan, Toni Kroos, Sami Khedira etliche andere Spieler um die Position im defensiven Mittelfeld kämpfen. "Der Traum lebt noch. Man muss im Verein Gas geben und gute Leistungen zeigen, alles andere ist Bonus."

Mit den Königsblauen will Geis den sechsten Platz erreichen. Er weiß allerdings: "Es sind immer noch sieben Punkte Abstand. Ich hoffe, dass die anderen Teams mal schwächeln und wir unsere Serie fortsetzen können."