16.11.2016 07:46 Uhr

Messi-Gala, Traumtor & Presse-Boykott

Lionel Messi (M.) war auch mit vereinten Kräften kaum zu stoppen
Lionel Messi (M.) war auch mit vereinten Kräften kaum zu stoppen

Ein Tor, zwei Vorlagen: Weltfußballer Lionel Messi hat Argentinien mit einer Gala zu einem 3:0 (2:0) gegen Kolumbien geführt, damit die Talfahrt des Vizeweltmeisters in der südamerikanischen WM-Qualifikation vorerst gestoppt, aber anschließend auf der Pressekonferenz mit versammelter Mannschaft im Rücken einen Boykott der heimischen Medien verkündet.

Das Team reagierte mit dieser drastischen Aktion auf eine spekulative Twitter-Meldung über einen angeblichen Haschkonsum von Teamkollege Ezequiel Lavezzi im Trainingslager. Der 31-Jährige, der zuvor aus dem zu großen Kader für die Partie gestrichen worden war, verkündet bereits, gegen einen Radioreporter wegen der infamen Behauptung rechtliche Schritte einzuleiten.

"Ich verstehe die Kritik an Spielern nicht, die uns so viel gegeben haben", kommentierte Coach Edgardo Buaza die Situation. Für sein Team hatte der Trainer hingegen nur Lob über. Er habe nie das Gefühl gehabt, das die Mannschaft seien Ideen nicht verstanden oder zu irgendeinem Zeitpunkt nicht das "letzte Hemd" gegeben habe.

Argentinien peilt Playoffs an

Argentinien (19 Punkte) kletterte dank des ersten Triumphs nach vier sieglosen Spielen immerhin auf Rang fünf, der den Umweg über die Playoffs nach Russland garantiert. Unangefochtener Spitzenreiter bleibt Brasilien (27) dank eines 2:0 (0:0) in Peru (14).

Chile (20), das den Tabellenzweiten Uruguay (23) mit 3:1 (1:1) besiegte, hat das letzte von vier Direkttickets in der Hand. Der Copa-América-Champion muss aber bei der Fortsetzung der Eliminatorias im März zu Messi und Co. Und das ohne Bayern Münchens Mittelfeldmotor Arturo Vidal, der nach seiner Gelben Karte gegen die "Urus" gesperrt ist und angeschlagen nur 57 Minuten mitwirkte.

Ecuador meistert Pflichtaufgabe

Der Tabellendritte Ecuador (20) erfüllte mit einem 3:0 (0:0) gegen Kellerkind Venezuela (5) seine Pflicht, während Paraguay (15) mit dem 0:1 (0:0) in Bolivien (7) nach dem 1:4 in der Vorwoche gegen Peru die zweite Pleite in Folge gegen ein tiefplatziertes Team kassierte.

Messi höchstpersönlich leitete die Trotzreaktion nach dem schmachvollen 0:3 am vergangenen Donnerstag in Brasilien mit einem Zauberfreistoß in den Winkel zur argentinischen Führung (10.) ein. Für die beiden anderen Treffern legte der 29-Jährige Lucas Pratto (23.) auf den Kopf und Angel di Maria (84.) in den Fuß vor. Für Brasiliens sechsten Sieg in Folge zeichneten Gabriel Jesus (58.) und der Ex-Leverkusener Renato Augusto (79.) verantwortlich.

In Santiago de Chile glich der Hoffenheimer Eduardo Vargas (45.) kurz vor der Pause die Gästeführung durch Edinson Cavani (17.) aus, ehe Alexis Sanchez (60., 76.) im zweiten Durchgang für die Entscheidung zugunsten der ohne den gelbgesperrten Leverkusener Charles Aránguiz angetreteten "Roja" sorgte. Uruguays Stürmer Luis Suarez scheiterte mit einem Foulelfmeter (88.).