26.11.2016 14:09 Uhr

Infantino: DFB nimmt Confed-Cup ernst

Infantino glaubt an ein starkes deutsches Team beim Confed-Cup
Infantino glaubt an ein starkes deutsches Team beim Confed-Cup

Nach der Kritik aus Russland an den Confed-Cup-Plänen von Joachim Löw hat FIFA-Präsident Gianni Infantino versucht, die Wogen zu glätten.

"Wenn Sie glauben, Deutschland nimmt etwas nicht ernst, vor allem im Fußball, dann irren Sie sich", sagte der Weltverbandschef kurz vor der Gruppenauslosung für den WM-Testlauf in Kasan. Er sei sicher, dass der Weltmeister mit einer starken und attraktiven Mannschaft zur Mini-WM im kommenden Sommer in Russland antreten werde.

Löw hatte angekündigt, dass er das Turnier dafür nutzen will, hoch belasteten Profis eine Pause zu gönnen und stattdessen junge Perspektivspieler einzusetzen. Dies war unter anderem von Russlands Spitzenpolitiker Witali Mutko kritisiert worden: "Es kann sein, dass es zu Experimenten kommt, weil es das letzte große Turnier vor der WM 2018 ist. Ich hoffe, dass wir alle Stars hier sehen".

Im Vorfeld der Auslosung hatte der Vertraute von Russlands Präsident Wladimir Putin angekündigt, das Gespräch mit Löw zu diesem Thema suchen zu wollen. Infantino erklärte derweil: "Ich habe Deutschland gerade gegen Italien gesehen. Die Leute sagten, das sei eine B-Elf gewesen. Aber sie war sehr stark." Löw hatte auch bei dem Test in Mailand auf viele Stammspieler verzichtet.

Zukunft des Turniers offen

Unterdessen hat Infantino keine klare Aussage zur Zukunft des Confederations Cups gemacht. "Wir legen alles auf den Tisch, es ist noch keine Entscheidung gefallen", so der FIFA-Chef.

Da die übernächste WM 2022 in Katar im November stattfinde, müsse man über das Format nachdenken. "Wir werden die optimale Lösung suchen", sagte der 46-Jährige. Bayern Münchens Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge hatte bereits im Sommer erklärt, es sei beschlossene Sache, dass der WM-Testlauf letztmals im kommenden Jahr in Russland ausgetragen werde. "Er ist ein guter Freund. Jeder kann seine eigene Meinung haben", sagte Infantino. Rummenigge hatte sich zuletzt mehrfach gegen eine Ausweitung internationaler Turniere ausgesprochen.

Die FIFA veranstaltet den Confederations Cup mit den kontinentalen Meistern seit 1997. Seit 2001 wird er jeweils ein Jahr vor der WM vom kommenden Gastgeber ausgerichtet. Ein Probeturnier in Katar ist 2021 weder im Sommer wegen der extremen Hitze, noch im November wegen des internationalen Rahmenkalenders möglich. Bislang hatte die FIFA der asiatischen Konföderation ein Vorschlagsrecht für einen anderen Gastgeber eingeräumt. Diese Variante ist nun offenbar zumindest auf dem Prüfstand.