29.11.2016 10:08 Uhr

Kein Derby-Feeling in Linz

Beschränkte Gastfreundlichkeit im Paschinger Waldstadion des LASK
Beschränkte Gastfreundlichkeit im Paschinger Waldstadion des LASK

Vor dem Erste-Liga-Duell zwischen LASK Linz und Blau Weiß Linz am kommenden Freitag (ab 20:30 Uhr im weltfussball-Liveticker) trüben Sicherheitsprobleme im Paschinger Waldstadion sowie ein Boykott der Gästefans die Vorfreude.

"Wenn von uns 150 Fans kommen ist es viel", zitierte die "Kronen Zeitung" am Dienstag die Auskunft aus der Geschäftsstelle von Blau Weiß Linz. 30 von zur Verfügung stehenden 580 Karten für den Gästeblock wurde bisher erst abgesetzt. Die Anhänger des Aufsteigers machen mit ihrem Boykott des Auswärtsderbys ernst. In einer Stellungnahme auf ihrer Facebook-Seite begründet der Fanklub-Zusammenschluss "Stahlstadt Kollektiv" diesen mit Sicherheitsbedenken gegenüber dem "Auswärtskäfig" im Paschinger Waldstadion.

Beim vorangegangenen Derby im Linzer Vorort war es zu Ausschreitungen gekommen, bei denen massiv Tränengas eingesetzt wurde. Polizei und Blau-Weiß-Anhang gaben sich gegenseitig die Schuld an der Eskalation. Der LASK reagierte derweil mit Nachbesserungen der Infrastruktur. "Wir haben Geld in die Hand genommen", so Manager Alexander Friedl gegenüber der "Krone". Zäune wurden aufgebessert, der Sicherheitspuffer vergrößert.

Witterungsbedingt droht weiteres Ungemach. Die im Gästeblock mit Plexiglas verkleideten Zäune waren zuletzt vereist. Für Freitagabend sind keine besseren Bedingungen zu erwarten, Sichteinschränkungen drohen.

Im Vorfeld ihres zweiten Auswärtsderbys stellte das "Stahlstadt Kollektiv" daher fest: "Es wird an dieser Stelle abermals darauf hingewiesen, dass aus unserer Sicht der Fußballplatz im beschaulichen Vorort nicht für ein Spiel dieser Kategorie geeignet ist." Als Alternativ-Programm wird ein Public-Viewing veranstaltet.

Linzer Dauerthema

Ausgerechnet jene Stadt, die als erste außerhalb Wiens einen Österreichischen Meistertitel bejubeln durfte, machte in jüngster Zeit durch Stadionproblematik von sich reden. Nach millionenschwerer Renovierung des Stadions der Stadt Linz ("Gugl") verringerte sich die Kapazität deutlich und sorgte nicht zuletzt beim ÖFB für Irritation. Das 0:3 gegen die Elfenbeinküste im November 2012 war vor 13.832 Zuschauern das bislang letzte Länderspiel in der oberösterreichischen Landeshauptstadt.

Blau Weiß hatte in der laufenden Saison bei der Nutzung des Linzer Stadions unter Terminkollisionen mit anderen Sportveranstaltungen (WTA-Tennisturnier, Karate-WM) der angeschlossenen Halle zu kämpfen. Das ÖFB-Cup-Duell gegen Rapid musste sogar in Wien auf dem Sportclub-Platz ausgetragen werden.

Der LASK tritt seit dieser Saison im "Exil" im Vorort an, weil es mit der Stadt Linz zu keiner Einigung über die Nutzung des Stadions auf der Gugl gekommen war. Die Sicherheitsbedenken in Pasching würden sich im Aufstiegsfall noch größer werden, wenn Rapid, Austria, Sturm und OÖ-Rivale Ried zu Gast wären. Der Wunsch nach einer eigenen, nur für den Fußball bestimmten Heimstätte wurde vorsorglich bereits medial deponiert.

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red