30.11.2016 12:59 Uhr

Höwedes: "Niemand hat den Kopf verloren"

Benedikt Höwedes ist eine Schlüsselfigur auf Schalke
Benedikt Höwedes ist eine Schlüsselfigur auf Schalke

Nach einem schwachen Saisonstart mit fünf Liga-Pleiten in Folge hat Schalke 04 eine echte Siegesserie gestartet. Kapitän Benedikt Höwedes hat jetzt auf den Start zurückgeblickt und Gründe für den Aufschwung genannt.

"Wir sind sehr froh, dass wir aus dieser Situation gestärkt hervorgegangen sind. Und ich finde es sehr beachtenswert, dass wir immer die Ruhe bewahrt und geschlossen unseren Weg verfolgt haben. Hier hat niemand den Kopf verloren", würdigte Höwedes im Interview mit "bundesliga.de" den Schalker Zusammenhalt nach dem misslungenen Liga-Start.

"Schlecht waren vor allem die Spiele in Frankfurt zum Saisonauftakt und in Berlin. Trotzdem glaube ich, dass wir schon in den ersten Wochen Leistungen gezeigt haben, die den einen oder anderen Punkt verdient gehabt hätten. Leider haben wir uns oft durch individuelle Fehler selbst bestraft. Letztlich macht es für uns aber gar keinen Sinn, in der Vergangenheit zu wühlen", so Höwedes.

Schlussendlich habe sich das gesamte blau-weiße Umfeld gemeinsam aus der Misere befreit: "Die Mannschaft hat die Ruhe bewahrt, Trainer und Management haben immer die richtigen Worte gefunden und an uns geglaubt, und – das hat mich besonders beeindruckt – auch die Fans sind trotz fünf Niederlagen in Folge sehr ruhig geblieben."

Während der S04-Krise: "Bin vorweg gegangen"

Dem 28-Jährigen kam dabei eine besondere Schlüssel-Position zu. "Ich bin vorweg gegangen und habe mich bemüht, die Mannschaft mitzureißen mit der Art und Weise, mit der ich selbst immer versuche, auf dem Platz aufzutreten. Natürlich spricht man in der Kabine auch miteinander und macht den Kollegen Mut, an die eigene Stärke zu glauben. Schließlich war uns trotz der Negativserie immer bewusst, dass wir eine Mannschaft sind, die guten Fußball zeigen kann", fasste der Kapitän seine Rolle zusammen.

Nach 16 Jahren bei den Königsblauen fühlt sich Höwedes besonders dem Ruhrgebietsverein verbunden. "Ich liebe einfach die Stimmung, die hier herrscht. Wenn wir gute Spiele abliefern, ist sie, glaube ich, sogar einzigartig in Deutschland. Es ist die Malocher-Mentalität, die für die Menschen zählt. Man darf verlieren, aber man muss sich immer mit aller Macht gegen eine etwaige Niederlage stemmen. Wenn die Mannschaft kämpft und ackert, fightet und grätscht, wird das immer honoriert", schwärmte der Nationalspieler von seinem Schalke, das für den Abwehrspieler mittlerweile zu "einem Zuhause" geworden ist.

Schalkes Aufholjagd? "Wollen in Leipzig punkten"

Vor dem kommenden Gegner Leipzig hat Höwedes aber großen Respekt: "Dass RB ganz oben steht nach zwölf Spieltagen, hätte ich das vor der Saison nicht für möglich gehalten. Die Mannschaft spielt sehr souverän, und man erkennt, dass dahinter harte Arbeit steckt. Man muss wirklich den Hut ziehen, und wir sind auf jeden Fall gewarnt. Wir wollen aber selbstverständlich auch in Leipzig punkten."

Mit RB-Macher Ralf Rangnick teilt das Schalker Urgestein zudem eine gemeinsame königbslaue Vergangenheit. "Ich habe ja unter dem jetzigen RB-Sportdirektor Ralf Rangnick Fußball gespielt und weiß, wie er tickt und wie er eine Mannschaft zusammenstellt. Ich war damals sehr beeindruckt von ihm und davon, wie er Fußball interpretiert", lobte Höwedes den 58-Jährigen ausdrücklich.