02.12.2016 07:46 Uhr

Kimmich: RB oben? Kein Anblick zum Angewöhnen

Joshua Kimmich spielte einst bei RB Leipzig
Joshua Kimmich spielte einst bei RB Leipzig

Verdrehte Welt: Joshua Kimmich spielte selbst drei Saisons lang für RB Leipzig. Er war als Leihgabe des VfB Stuttgart nach Sachsen gegangen. Nach starken Auftritten im Dress von RB wechselte er zur Saison 15/16 zum FC Bayern. Nun ist der 21-Jährige kurioserweise auf der Jagd nach seinem Ex-Klub, der statt des deutschen Rekordmeisters zur Zeit an der Spitze thront. 

"Das ist ein Anblick, an den ich mich nicht gewöhnen möchte", sagte Kimmich gegenüber "Bild" und sendete sofort eine Kampfansage an seinen ehemaligen Verein: "Wir werden alles dafür geben, dass das nicht mehr lange der Fall ist." Spätestens zur Winterpause sollen sich die Verhältnisse wieder verkehren, die "gute alte" Ordnung wiederhergestellt sein. "Am letzten Spieltag des Jahres spielen wir zu Hause gegeneinander. Spätestens da wollen wir wieder Erster sein", tönte der Aufsteiger des Jahres.

Kimmich kann jedoch gut einschätzen, woher der Höhenflug des millionenschweren Aufsteigers kommt: "Sie verfolgen einen guten Plan. Eine wahnsinnige Einheit auf dem Platz, das merkt man." Inbesondere die Altersstruktur ist laut dem Verteidiger des FCB ein Schlüssel zum Erfolg. "Alle sind jung, alle geben Gas, alle wollen Siege." Hinzu käme noch, dass die Roten Bullen durch fehlende internationale Einsätze ausgeruht seien für ihr druckvolles und schnelles Spiel nach vorn und das aggressive Pressing, das sie spielen. 

"Für Leipzig ist die Champions League drin"

Von der Art und Weise, Fußball zu spielen, ist Kimmich begeistert. "In Leipzig wird richtig gute Arbeit gemacht." Deshalb habe der 21-Jährige auch schon vor der Saison darauf getippt, dass RB "auf einem internationalen Platz" landen wird. Mittlerweile ist der Defensiv-Allrounder sogar etwas forscher: "Für Leipzig ist die Champions League drin." Meister werden möchte Kimmich allerdings trotzdem lieber selbst, konstituiert aber: "Wenn wir Erster sind, gönne ich Leipzig alles ab Platz zwei!"

"Herr Ancelotti" beobachtet mehr

Entdeckt wurde Kimmich von Pep Guardiola, der den damals 19-Jährigen kurz nach der U19-EM beobachtete und schließlich zum FC Bayern lotste. Mittlerweile trainiert der Ex-Leipziger allerdings unter Neu-Coach Carlo Ancelotti beim deutschen Rekordmeister. Dass der Italiener in der Kritik steht, ist für Kimmich unverständlich: "Am Anfang wurde das ja gerade öffentlich sehr positiv wahrgenommen. ‚Mehr Freiheiten, jeder kann sich mehr entfalten‘, hieß es da. Jetzt soll nach ein paar nicht so guten Spielen alles andersrum sein." Fakt sei, dass die Spieler selbst maßgeblich für die Leistung verantwortlich seien. 

Die Trainingsarbeit mit "Herrn Ancelotti", wie der 21-Jährige seinen neuen Trainer nennt, sei schon etwas anders als unter seinem Vorgänger. "Er beobachtet viel. Pep war emotionaler, hat mehr am Spielfeldrand gestikuliert. Herr Ancelotti zieht seine Schlüsse mehr aus seinen Beobachtungen!"

Auf zur RB-Jagd

Am Freitag muss der FC Bayern gegen den Mainz 05 ran. Dann möchte auch Kimmich die kleine Negativ-Serie beenden. "Es hängt alles von unserer Dominanz ab, ob wir dem Gegner signalisieren, dass es nichts zu holen gibt, oder wir so auftreten, dass sie denken, dass sie Punkte mitnehmen können." Beim FSV hingegen möchte er selbst mit dem Rekordmeister die Punkte entführen und damit - zumindest zeitweise - wieder punktgleich mit seinem Ex-Verein an der Spitze stehen.