05.12.2016 12:33 Uhr

Auba auf dem königlichen Präsentierteller

BVB-Angreifer Aubameyang wird immer wieder mit Real in Verbindung gebracht
BVB-Angreifer Aubameyang wird immer wieder mit Real in Verbindung gebracht

Pierre-Emerick Aubameyang kokettiert regelmäßig damit, dass er gerne für Real Madrid spielen würde. Am Mittwoch kann er sich dort präsentieren.

Die Botschaft stand auf der Mütze. "Rascal", also Schlingel oder Halunke, hatte Pierre-Emerick Aubameyang als Schriftzug ausgewählt, und er grüßte neben seinem Rapperkumpel Maitre Gims in der Dortmunder Discothek Rush Hour in die Kamera.

Ähnlich schlingelhaft wie bei seinen regelmäßigen Ausflügen ins Nachtleben, gerne mit Größen der französischen oder kongolesischen Rap-Szene, kokettiert der Stürmerstar von Borussia Dortmund damit, wie gerne er mal für Real Madrid spielen würde. Am Mittwoch (20:45 Uhr) kann er sich im Estadio Santiago Bernabéu schon einmal präsentieren.

Kein klares Bekenntnis zur Borussia

Man wird ihn genau beobachten: 15 Bundesliga-Tore in nur zwölf Einsätzen werden die Bosse der Königlichen sicher noch gieriger gemacht haben, bereits im Sommer soll kräftiges Interesse bestanden haben. "Ich weiß es wirklich nicht", sagte der Gabuner der "Bild"-Zeitung erst am Samstag auf die Frage, ob er über das Saisonende hinaus beim BVB bleiben werde.

Ein Bekenntnis zur Borussia ist jedenfalls nicht zu vernehmen. "Gott weiß, was in der Zukunft passieren wird", sagt der 27-Jährige. Wenn es Real werde, gibt es da ja die Geschichte mit dem Opa: "Ich weiß, dass mein Großvater sehr stolz auf mich wäre. Er wohnte in einem kleinen Ort, 100 Kilometer von Madrid entfernt."

Ávila heißt dieser Ort, er hat 50.000 Einwohner, eine gotische Kathedrale und gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe. Während der Franco-Diktatur wurde er "Stadt der Treuen" genannt. Auf dem Sterbebett soll der Großvater seinem Enkel 2014 das Versprechen abgenommen haben, "irgendwann für Real" zu spielen - im Sommer könnte es so weit sein.

Dem BVB winkt eine hohe Ablösesumme

Die Königlichen werden sich jedoch strecken müssen. BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke lehnt sich ganz entspannt zurück und schaut sich an, was Real und die vermeintlichen anderen Interessenten wie Manchester City bereit sind, in einen pfeilschnellen, immer gefährlichen Paradiesvogel zu investieren - der zudem, wie beruhigend, einen Vertrag bis 2020 unterschrieben hat.

Eingedenk des Wegbrechens der Stützen Mats Hummels, İlkay Gündoğan und Henrikh Mkhitaryan im Sommer lässt sich erahnen, welche Gegenleistung der BVB für einen Transfer verlangen würde. Eine hohe zweistellige, wenn nicht gar niedrige dreistellige Millionensumme müsste es sein, um sich die nächste Säule rausreißen zu lassen. Gleichwertiger Ersatz wäre schwer zu bekommen - aber das ist Michael Zorc ja gewohnt.

Spekulationen bleiben unkommentiert

Der Sportdirektor hat - wie Watzke - "keine Lust" mehr, "jeden Tag irgendwelche Spekulationen zu kommentieren". Und Aubameyang? Der Starstürmer will sich zunächst darauf konzentrieren, in dieser Saison nach einer genialen Hinrunde auch eine vernünftige Rückrunde zu spielen. In der vergangenen Spielzeit war ihm das nicht gelungen.

"Ich lege einen größeren Fokus auf die zweite Saisonhälfte. Die war in der letzten Saison nicht gut von mir", sagte er am Samstag. Zuerst aber kommt das Vorspielen des Schlingels in Madrid.