05.12.2016 14:30 Uhr

Ancelotti kämpft gegen den Fehlerteufel

Carlo Ancelotti und seine Bayern empfangen Atlético Madrid
Carlo Ancelotti und seine Bayern empfangen Atlético Madrid

Nach zwei mehr oder weniger überzeugenden Siegen in der Liga hängt der sportliche Haussegen beim deutschen Rekordmeister aus München nicht mehr ganz so schief. In der Champions League wollen die Bayern ihren Aufwärtstrend gegen "Angstgegner" Madrid fortsetzen.

Drei Spiele, zwei Niederlagen, ein wertloser Sieg: Die Bilanz des FC Bayern in den jüngsten Duellen gegen Atlético Madrid ist dürftig. Selbst ein Erfolg im finalen Gruppenspiel am Dienstag kann über das enttäuschende Halbfinal-Aus in der Vorsaison und die 0:1-Pleite im ersten Duell der aktuellen Spielzeit kaum hinwegtäuschen. Dennoch wollen die Bayern in der Allianz Arena zeigen, dass auch gegen Europas Top-Mannschaften wieder mit ihnen zu rechnen ist.

"Atlético ist immer ein guter Gegner. Deswegen ist es ein sehr wichtiges Spiel, damit wir unser Selbstvertrauen weiter aufbauen können", forderte Trainer Carlo Ancelotti auf der abschließenden Pressekonferenz eine gute Leistung seiner Mannschaft. Welchem System er dabei vertraut, wollte der Italiener noch nicht verraten. "Wir haben mehrere Optionen. Die Mannschaft hat die Qualität, um in einem 4-3-3 oder 4-3-2-1 zu spielen. Es hängt immer von der Partie ab, welches System wir spielen können", so Ancelotti, der für das tabellarisch unbedeutende Spiel einige Veränderungen ankündigte.

"Wir werden einige Wechsel vornehmen und einen hohen Rhythmus präsentieren, also frische Spieler auf dem Feld haben", versprach der 57-Jährige, der unter anderem auf Jérôme Boateng (leichte muskuläre Probleme) verzichten wird.

Ancelotti: Müssen individuelle Fehler abstellen

Atlético, warnte Ancelotti, könne dem FC Bayern "einige Probleme bereiten". Die Motivation werde deshalb extra hoch sein, meinte der Coach, warnte sein Team aber vor Harakiri-Fußball. Seine Defensive sei bisweilen übereifrig beim Versuch, den Gegner früh zu stören, monierte er. Die Folge waren allzu oft in der Vergangenheit vermeidbare Gegentore.

"Wenn man sich die Statistiken ansieht, haben wir gar nicht so viele Gegentore kassiert. Unsere Defensive ist noch immer die beste der Bundesliga. Es waren viele individuelle Fehler dabei, die wir abstellen müssen. Wir arbeiten daran", gelobte Ancelotti Besserung.

Für Mittelfeldspieler Thiago kommen die Startschwierigkeiten unter dem neuen Trainer derweil wenig überraschend. "Wir müssen uns natürlich auch an das neue System und die Ideen von Carlo gewöhnen. Nach den drei Jahren mit Pep war es doch klar, dass wir uns an diesen Wechsel gewöhnen, dass wir uns umstellen müssen. Aber ich denke nicht, dass wir unsere Sache schlecht machen", sagte der Spanier, der beim Rekordmeister keine Krise erkennen kann: "Wir sind für das Achtelfinale der Champions League qualifiziert und stehen in der Bundesliga auch nicht gerade schlecht da. Viele Mannschaften wären gern in unserer Situation."