05.12.2016 23:05 Uhr

Darmstadt feuert Meier - Labbadia will nicht

Der SV Darmstadt hat sich von Trainer Norbert Meier getrennt
Der SV Darmstadt hat sich von Trainer Norbert Meier getrennt

Der SV Darmstadt 98 hat sich einen Tag nach der 0:2-Niederlage gegen den Hamburger SV und dem Absturz auf Relegationsrang 16 von Trainer Norbert Meier und Sportdirektor Holger Fach getrennt. Dies bestätigte Fach zunächst am Montagnachmittag, der Klub vermeldete die Entlassung kurze Zeit später.

Meier trat erst zum 1. Juli die Nachfolge von Erfolgstrainer Dirk Schuster an, der die Hessen von der 3. Liga in die Bundesliga geführt hatte und nun beim Ligarivalen FC Augsburg arbeitet. Nahezu die gesamte Spielzeit fand sich Darmstadt bislang im Tabellenkeller wieder - auch, weil dem Kader die nötige Qualität fehlt. Dies wurde Fach, der maßgeblich an der Zusammenstellung des Kaders beteiligt war, zum Verhängnis.

"Wir sind nach dem gestrigen Spiel und der anschließenden Analyse zu der Auffassung gekommen, dass wir neue Impulse brauchen, um dem Negativtrend entgegenwirken zu können. Daher haben wir uns für diesen Schritt entschieden. Wir danken Norbert Meier und Holger Fach für die geleistete Arbeit", begründete SVD-Präsident Rüdiger Fritsch die Entlassung.

Vorerst wird Ramon Berndroth, sportlicher Leiter des Nachwuchsleistungszentrums, die Mannschaft betreuen. Unterstützt wird er von Kai Peter Schmitz (Athletiktrainer & Spielanalyst) und Dimo Wache (Torwarttrainer).

Labbadia wohl kein Nachfolge-Kandidat mehr

Nach Informationen von "Sport1" hat es aber bereits Gespräche mit möglichen Nachfolgern der Interimslösung gegeben. Demnach wurden sowohl Ex-HSV-Coach Bruno Labbadia als auch der erst vor zwei Wochen bei 1860 München entlassene Kosta Runjaic kontaktiert.

Der gebürtige Darmstädter Labbadia trainierte die Lilien von 2003 bis 2006. Als Spieler lief er zwischen 1983 und 1987 für den damaligen Zweitligisten auf. In Hamburg musste er im September seinen Hut nehmen.

Eine Rückkehr nach Darmstadt scheint aber unwahrscheinlich. "Niemals" zitiert "Sport1" eine Quelle aus dem nahem Umfeld des früheren Stürmers, werde dieser bei seinem Heimatklub anheuern. Der 50-Jährige soll stattdessen auf eine Anstellung beim VfL Wolfsburg spekulieren. Dort sitzt Valérien Ismaël nach nur sieben Punkten aus ebenso vielen Spielen unter seiner Regie nicht (mehr) fest im Sattel.

Runjaic ist am Böllenfalltor ebenfalls kein Unbekannter. Der 45-Jährige saß zwischen 2010 und 2012 auf der Darmstädter Trainerbank. Er soll allerdings auch beim Karlsruher SC in der Verlosung sein. Die Badener sind nach der Entlassung von Tomas Oral ebenfalls auf Trainersuche.

Weitere Kandidaten in Darmstadt sind dem Vernehmen nach Jos Luhukay, Mirko Slomka und Holger Stanislawski.