05.12.2016 20:36 Uhr

Hummels enthüllt: "Nahe" an England-Wechsel

Mats Hummels spielt seit dem Sommer für Bayern München
Mats Hummels spielt seit dem Sommer für Bayern München

Mats Hummels hat sich ein knappes halbes Jahr nach dem Abgang von Borussia Dortmund noch einmal zu den Gründen seines Wechsels zu Bayern München geäußert. Außerdem erklärte der Weltmeister, warum er zuvor mehrfach fast in England gelandet wäre.

"Ich weiß, dass viele Leute von meiner Entscheidung enttäuscht waren. Aber ich musste an mich selbst denken, an meine Ehefrau, meine Familie, meine Freunde. Es war die Chance, nach acht Jahren endlich zurückzukehren. Ich wollte einfach nur nach München", erklärte Hummels gegenüber der englischen "Daily Mail".

Vor seiner Rückkehr in die Heimat stand allerdings nicht nur ein Mal ein Transfer auf die Insel im Raum. "Ich war nahe dran, sehr nahe. Es gab Gespräche, mehrere Male in den letzten Jahren. Es gab Angebote", enthüllte der Innenverteidiger.

Auch die drei spanischen Top-Klubs FC Barcelona, Real und Atlético Madrid hätten Interesse an ihm bekundet. Von diesen seien jedoch nur lose Anfragen gekommen.

"Das mag ich nicht so. Es war keine Offerte so konkret wie aus England. Van Gaal (Ex-Teammanager von Manchester United, d.Red.) wollte mich, aber er war nicht der einzige", so Hummels weiter. Es werde für ihn nun angesichts seiner 28 Jahre und des Fünfjahresvertrags in München allerdings schwierig mit einem Engagement im Mutterland des Fußballs.

Hummels schwärmt von Klopp

Ein wichtiger Grund für seine Absagen an englische Klubs sei Ex-BVB-Trainer Jürgen Klopp gewesen. "Wir hätten mit einem anderen Trainer in Dortmund niemals so viel Erfolg gehabt", lobte Hummels seinen früheren Mentor. "Das Beste an ihm ist, dass er sich wirklich aufrichtig bei einem Spieler entschuldigen kann, wenn er denkt, dass er einen Fehler gemacht hat - sowohl im Einzelgespräch als auch vor versammelter Mannschaft. Wenn er etwas Unpassendes sagt, merkt er es hinterher. Er nimmt nichts persönlich."

Einfach sei die Zusammenarbeit mit dem jetzigen Teammanager des FC Liverpool nicht immer gewesen, so Hummels. "Wir hatten zwei starke Meinungen, zwei große Egos. Manchmal streitest du dich mit ihm, weißt aber genau, dass am nächsten Tag wieder alles vergessen ist. Wir konnten immer über alles sprechen. Er sagte nie: 'Ich werde dir das niemals vergeben!' Das Verhältnis zu ihm war sehr wichtig für mich."

Auch nach Klopps Weggang aus Deutschland ist der Bayern-Star immer noch großer Anhänger des Erfolgscoaches. "Ich bin kein Liverpool-Fan, ich habe keinen Lieblingsklub in England. Ich will nur, dass Klopp gewinnt. Wenn er ein anderes Team trainieren würde, würde ich das unterstützen. Ich bin für Klopp", erklärte Hummels.

Zweiter Platz in der CL-Gruppe? "Keiner glücklich"

Trotz der aktuell nicht immer überragenden Leistungen seiner Bayern sieht der Abwehrmann die sportliche Zukunft in München rosig. "Wenn wir uns noch steigern, sind wir ein sehr, sehr gutes Team", sagte Hummels.

Gerade mit dem zweiten Platz in der Champions-League-Gruppe D sei beim deutschen Rekordmeister "keiner glücklich". Problematisch sei das Abschneiden aber nur, wenn man im Achtelfinale einen großen Gegner zugelost bekomme. "Wir könnten gegen Leicester spielen, aber auch gegen Barcelona", erläuterte der 27-Jährige und ergänzte: "Wir müssen im Februar und März besser sein als jetzt. Wir werden nicht aufhören, hart dafür zu arbeiten."

Auch zur schweren Zeit seines ehemaligen Dortmunder Teamkollegen Henrikh Mkhitaryan bei Manchester United äußerte sich Hummels: "Wenn man ihn spielen lässt, wird man sehen, wie gut er ist. Er ist einer der Besten, mit denen ich jemals gespielt habe Aber wenn du nie spielst, kannst du nicht glänzen. So einfach ist das."