07.12.2016 12:49 Uhr

Vierfach-Lewy und ein historischer Torfall

Fast schon etwas ungläubig bejubelt Robert Lewandowski sein Viererpack gegen Real Madrid
Fast schon etwas ungläubig bejubelt Robert Lewandowski sein Viererpack gegen Real Madrid

Das Aufeinandertreffen von Borussia Dortmund und Real Madrid ist vor dem abschließenden Gruppenspiel am Mittwoch zu einem echten Klassiker des europäischen Klubfußballs geworden. Allein in den letzten vier Spielzeiten trafen die Schwarz-Gelben ganze sieben Mal auf die Königlichen aus der spanischen Landeshauptstadt. Dabei ging es oft dramatisch und spannend zu. weltfussball.de blickt auf die packendsten Spiele zurück.

1997/98: Der Torfall von Madrid

Das Champions-League-Halbfinal-Hinspiel im Santiago Bernabéu wird von einem der kuriosesten Ereignisse der jüngeren CL-Geschichte überschattet. Kurz vor Anpfiff stürmen Madrid-Fans auf einen Schutzzaun hinter dem Tor, der unter dem Gewicht nachgibt und das Tor einstürzen lässt. Ganze 76 Minuten vergehen bis in Madrid schließlich ein Ersatz-Tor steht. Die TV-Kommentatoren Marcel Reif und Günther Jauch nehmen die bizarre Wartezeit zum Anlass, um Fernseh-Geschichte zu schreiben.

Mit launigen Kommentaren ("Noch nie hätte ein Tor einem Spiel so gut getan", O-Ton Marcel Reif) sorgen beide dafür, dass die Zuschauerzahlen während der Unterbrechung um das Doppelte ansteigen. Verdienter Lohn: Für ihre improvisierte Plauderei wird das Duo mit dem Bayrischen Fernsehpreis ausgezeichnet. Eine Wiederholung ist heutzutage aber ausgeschlossen. Seit dem historischen Torfall stehen im Santiago Bernabéu stets gleich drei Ersatz-Tore in unmittelbarer Nähe zum Spielfeld bereit.

2012/13: Vierfach Lewy lässt Dortmund jubeln

Auch das zweite CL-Halbfinal-Duell beider Mannschaften sollte in die Dortmunder Analen eingehen. Mit einer Gala-Leistung entzaubert Klopps Team den spanischen Rekordmeister im heimischen Signal Iduna Park mit 4:1 vollkommen. Ein Mann ragt dabei heraus: Der spätere Bayern-Stürmer Robert Lewandowski erzielt alle vier Tore seiner Mannschaft und schießt den BVB damit fast im Alleingang ins Finale nach Wembley. 

"Es ist euphorisierend, wie das Spiel für uns gelaufen ist. Wie die Mannschaft geackert hat, das war Wahnsinn. Wir können nicht besser spielen als in der zweiten Halbzeit. Das war aller Ehren wert. Robert war fantastisch", fasste der damalige BVB-Regisseur İlkay Gündoğan einen der Meilensteine der jüngeren schwarz-gelben Vereinsgeschichte, nach dem Spiel zusammen.

2013/14: Irre Aufholjagd ohne Happy End

Schon in der Folgesaison sollten sich die Königlichen und Dortmund wiedersehen. Nach einer 0:3-Klatsche im Viertelfinal-Hinspiel der Königsklasse liefern die Borussen einen einmaligen Kampf vor der heimischen gelben Wand. Schon nach 37 Minuten hat Marco Reus mit einem Doppelpack das Tor Richtung Halbfinale wieder aufgestoßen. Im zweiten Durchgang vergeben Mkhitaryan und Co. aber gleich reihenweise die Chancen zum erlösenden dritten Tor.

Nach dem 2:0-Sieg, der nicht zum Weiterkommen reicht, schwanken die Emotionen im Borussen Lager zwischen Stolz und Trauer. "Wir hätten eine der größten Sensationen der Fußballgeschichte hinlegen können. So war es einfach nur ein geiler Abend, der ein bisschen traurig endet", sagte Mats Hummels anschließend und BVB-Chef Hans-Joachim Watzke sprach von einem "fantastischen Erlebnis" an dessen Ende man "etwas enttäuscht" sei.