09.12.2016 10:40 Uhr

Schmidt hat "Lust auf mehr"

Martin Schmidt freut sich auf das Ende der Rotation
Martin Schmidt freut sich auf das Ende der Rotation

Für den FSV Mainz 05 ist das bedeutungslose 2:0 gegen den FK Qäbälä ein besonderer Ansporn. Die Rheinhessen wollen schnell zurück in die Europa League.

Vom ewigen Gerede über Wehmut wollte Martin Schmidt irgendwann nichts mehr wissen. Abgehakt. Nach dem endgültigen Abschied von der internationalen Bühne versprühte der Coach des FSV Mainz 05 eine "riesige" Vorfreude auf die neue Herausforderung, die "Einfach-Belastung" heißt. "Jetzt geht es wieder komplett um das Kerngeschäft Bundesliga. Da kann man ganz anders arbeiten als Trainer und von der Rotation weggehen", sagte Schmidt nach dem versöhnlichen 2:0 (2:0) der Mainzer (9 Zähler) zum Abschluss der Europa-League-Gruppenphase gegen den FK Qäbälä aus Aserbaidschan.

Bereits am Sonntag will der FSV im Punktspiel bei Borussia Mönchengladbach einen ersten Schritt zurück in die Zukunft machen. Ziel ist es in den kommenden Monaten, sich über eine gute Platzierung in der Bundesliga direkt wieder für das internationale Geschäft zu qualifizieren. "Denn die Premiere in der Europa League hat Lust auf mehr gemacht. Das ist ein Ansporn", meinte Schmidt und betonte: "Es soll nicht unser letzter Auftritt im Europacup gewesen sein."

Folgenschwere Unentschieden

Ein finaler Blick auf Zahlen machte den 49-Jährigen dann aber doch noch einmal nachdenklich. In sechs der zwölf Europa-League-Gruppen hätten neun Zähler sicher zum Weiterkommen gereicht. Nur in drei Staffeln hatte der Zweite am Ende mehr Punkte als der FSV. "Unser Ausscheiden ist sicher auch der Konstellation geschuldet", meinte Kapitän Stefan Bell, dessen Abwehrkollege Alexander Hack (29.) neben Pablo de Blasis (40.) am Donnerstagabend traf.

Zwar kassierten die auch im DFB-Pokal schon ausgeschiedenen Mainzer in den sechs Begegnungen nur eine Niederlage, holten aber eben auch nur zwei Siege - und das gegen das schwache Team aus Qäbälä. Die beiden Unentschieden zu Hause gegen den RSC Anderlecht und den AS St. Etienne (beide 1:1) wurden Verein zum Verhängnis.

Europacup hat Punkte in der Liga gekostet

Die gesammelten Erfahrungswerte sollten dennoch Gold wert sein, wie Sportdirektor Rouven Schröder betonte: "Da können wir viel rausziehen." Schmidt glaubt, dass die internationale Reiserei seinem Team in der Bundesliga "den ein oder anderen Punkt" gekostet habe: "Zumal wir nach jeder Partie in der Europa League auswärts spielen mussten."

In den verbleibenden drei Bundesligapartien vor dem Jahreswechsel in Gladbach, gegen den Hamburger SV und im Derby bei Eintracht Frankfurt will der derzeitige Tabellenzehnte (17 Zähler) weiter Punkte sammeln, "damit wir mit einem richtig guten Gefühl in die Winterpause gehen können", äußerte Schröder. Der Rückstand zum ersten internationalen Platz beträgt derzeit sieben Punkte.

"Wir werden on fire sein"

Bell erwartet nach dem Ende der englischen Wochen und mit Blick auf den Konkurrenzkampf um die Stammplätze eine "knackige Zeit", mit "brutalen personellen Entscheidungen." Man habe schon jüngst gemerkt, dass da im Training "ein anderer Zug" reingekommen sei. Probleme befürchtet Bell aber nicht: "Jeder hat gemerkt, dass er gebraucht wird."

Schmidt stehen insgesamt 25 Spieler zur Verfügung. In Gladbach wird ihm allerdings der gesperrte Stürmer Jhon Cordoba fehlen. Trotzdem verspricht der Coach vor der Partie mit sportlichem "Zündstoff": "Wir werden on fire sein." Die Borussia sei "eine hohe Hürde".