10.12.2016 12:40 Uhr

Hecking: VfL funktioniert nur mit Erfolg

Dieter Hecking nimmt Julian Draxler in Schutz
Dieter Hecking nimmt Julian Draxler in Schutz

Trainer Dieter Hecking sieht seinen kriselnden Ex-Arbeitgeber VfL Wolfsburg in Sachen Spielermotivation im Nachteil gegenüber anderen Bundesligavereinen.

"In einem Verein wie Wolfsburg benötigt man für die Motivation der Spieler Erfolg - und zwar mehr als in anderen Vereinen", sagte Hecking der "Süddeutschen Zeitung".

Sobald der Erfolg ausblieb, wechselten in der Vergangenheit Spieler wie Weltmeister André Schürrle (Borussia Dortmund) oder Kevin De Bruyne (Manchester City) den Klub. "Manchen Spielern fällt es schwer, sich zu Wolfsburg zu bekennen, wenn man Achter ist und die Perspektive fehlt, international zu spielen", sagte Hecking, der im Oktober nach sechs Partien in Folge ohne Sieg beurlaubt worden war.

Den viel kritisierten und wechselwilligen Nationalspieler Julian Draxler nimmt Hecking jedoch in Schutz. Der 23-Jährige habe mit der Forcierung seiner Wechselabsicht im Sommer "einen Fehler gemacht", und jetzt bemerke er, "wie ihm dieser auf die Füße fällt".

Dennoch kann Hecking die harsche Ablehnung des Weltmeisters seitens der VfL-Fans nicht verstehen: "Das tut weh und wird ihm überhaupt nicht gerecht. Julian ist noch auf der Suche nach Konstanz und seiner endgültigen Persönlichkeit, aber er ist mit Sicherheit kein schwieriger Spieler."

Hecking: Champions League kann süchtig machen

Auch zur eigenen beruflichen Zukunft äußerte sich 52-Jährige. Er habe "bewiesen, dass ich mit meiner Art sehr erfolgreich und sehr weit oben trainieren kann." Deshalb will Hecking in der jüngeren Zukunft auch wieder einen Top-Klub übernehmen.

"Wer einmal die Champions-League-Hymne gehört hat, der will sie wieder hören. Wer auf Tagungen der Champions-League-Trainer war, sich dort mit den internationalen Kollegen über unseren Fußball unterhalten hat - der will dort auch wieder hin. Diese Bühne kann einen süchtig machen. Dort will ich wieder hin, das ist es, was mich antreibt", gab sich der ausgebildete Polizist hoch motiviert.