12.12.2016 10:03 Uhr

Rapid nach Sieg über Ried wieder im Aufwind

Rapid kommt langsam wieder in die Spur
Rapid kommt langsam wieder in die Spur

Zweiter Sieg in Folge, sieben Punkte aus den jüngsten drei Spielen: Bei Rapid geht es allmählich wieder bergauf. Auf Platz fünf stecken die Wiener aber auch nach dem 3:1-Sieg gegen Ried fest, das Gastspiel in Altach am Sonntag zum Herbstabschluss hat daher eine große Bedeutung.

Zwölf Punkte trennen die Wiener vom Tabellenführer aus dem "Ländle". Sollte das so bleiben, wird es schwer werden, die Altacher in den ausstehenden 16 Runden 2017 noch abzufangen. "Ob es Endspielcharakter hat, weiß ich nicht, aber die drei Punkte würden uns richtig weiterhelfen", sagte Offensivspieler Louis Schaub.

Die zu holen, wird aber ein schwieriges Unterfangen. Altach ist zu Hause nach zehn Partien unbesiegt, hat nur zweimal nicht gewonnen. "Es wird schwer, sie werden topmotiviert sein und ihrem alten Trainer zeigen wollen, was sie alles gelernt haben und können", weiß Rapid-Coach Damir Canadi.

Für ihn wird es eine emotionale Angelegenheit, war er doch nach fast vier Jahren bei Altach erst Mitte November nach Hütteldorf gewechselt. "Für mich ist es sicher eine besondere Situation. Ich freue mich, dass ich nach Hause komme, will aber die Punkte holen", sprach Canadi Klartext.

Die sind auch nötig, ist doch der dritte und letzte Europacup-Fixplatz aufgrund von nur acht geholten Zählern im zweiten Liga-Quartal neun Punkte entfernt. "Jeder Sieg tut gut, es war nicht einfach für uns die Kurve zu stabilisieren", sagte Canadi.

Geduld zahlt sich aus

Gegen Ried wurden die Wiener mit Ausnahme des Blitzgegentors von Dieter Elsneg (4.) in der Defensive kaum beschäftigt, in der Offensive lief es aber auch erst nach der ungerechtfertigten Gelb-Roten Karte für Peter Zulj (66.) gut. "Die Mannschaft war geduldig, hat alles reingehaut und als Team agiert", war Canadi zufrieden.

Giorgi Kvilitaia stach als Doppel-Torschütze (77., 81./Elfmeter) hervor. Das neue 3-5-2-System kommt dem dreifachen Ligatorschützen, der mit Joelinton gut harmoniert, entgegen. "Es ist angenehmer für mich, wenn wir mit zwei Stürmern spielen. Ich hoffe, dass es für mich so weitergeht", sagte der Georgier. Auch sein Team sieht er auf einem guten Weg. "Wir haben erst kennenlernen müssen, wie der neue Trainer arbeitet. Es wird aber immer besser", analysierte der Stürmer. Das sieht auch Schaub so. "Durch die Ergebnisse ist wieder ein bisschen mehr Selbstvertrauen zurückgekommen. Das sieht man auf dem Platz."

Da boten sich Arnor Ingvi Traustason, der wie Abwehrchef Mario Sonnleitner angeschlagen ist, und Thomas Murg für die neuen variablen Außenpositionen an. Sie haben auch deshalb gute Karten, da es Canadis Ziel ist 2017 ein "4:6-Gleichgewicht", also mehr offensive als defensive Spieler, auf dem Platz zu haben.

Dass neue Spieler im Winter dazustoßen, ist nicht ausgeschlossen. "Wir haben einen 29-Mann-Kader, werden uns zusammensetzen und gemeinsam Entscheidungen treffen", kündigte Canadi an. Gemeint ist Neo-Sport-Geschäftsführer Fredy Bickel, den Rapids Trainer nur von einer rund zweiminütigen Unterredung im Rahmen eines Altach-Testspiels gegen Bern im Sommer kennt.

"Wir wir ticken, kann man bis jetzt nur über Interviews wahrnehmen. Er hat auf der Pressekonferenz viele ähnliche Wörter gesagt, die ich auch verwendet habe", blickte Canadi der Zusammenarbeit positiv entgegen. Zu erwarten ist, dass der Schweizer zukünftig auf der Bank sitzen wird. "Wenn er mich aushält, dann kann er gerne auf der Bank sitzen", sagte Canadi.

Gelb-Rote Karte spielentscheidend

Für die Rieder war die Reise zu Rapid einmal mehr wertlos, auch im 40. Anlauf gab es keinen Sieg. Die Bilanz von nur zwei Siegen in den jüngsten neun Runden, darunter sieben Niederlagen, ist sehr mager. "Knackpunkt war der Ausschluss. Jeder hat gesehen, dass es keiner war, außer der Schiedsrichter", klagte Coach Christian Benbennek.

Tatsächlich hatte bis zur Ampelkarte für Zulj vieles auf ein 1:1 hingedeutet. "Ich verstehe die Entscheidung nicht, aus meiner Sicht ist das ein Foul, wenn nicht sogar ein Elfer", ärgerte sich Zulj. Rene Eisner entschied auf Schwalbe und Gelb-Rot. Das war entscheidend.

Ried hat nur noch sechs Punkte Luft auf Schlusslicht Mattersburg. "Jetzt müssen wir nächste Woche schauen, dass wir einen Dreier holen, damit wir positiv in die Winterpause gehen können", gab Zulj die Marschroute vor. Gegner am Samstag in der Keine Sorgen Arena ist der Dritte Sturm Graz.

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apa