18.12.2016 10:04 Uhr

DFL-Chef Seifert: WM-Aufstockung "Unsinn"

Spricht sich gegen eine Mega-WM aus: DFL-Boss Christian Seifert
Spricht sich gegen eine Mega-WM aus: DFL-Boss Christian Seifert

Für Christian Seifert, den Geschäftsführer der Deutschen Fußball Liga, ist eine mögliche Aufstockung der WM auf 48 Mannschaften "sportlich Unsinn".

Vielmehr glaubt Seifert, dass Weltverbands-Chef Gianni Infantino mit diesem Vorschlag seine persönliche Machtstellung festigen will. "Das System der FIFA ist nun mal, dass der Präsident von 211 Nationen der Welt gewählt wird. (...) Und am Ende fragen diese Länder, was er für sie tut, damit sie ihn wählen", kritisierte der DFL-Chef in der "Bild am Sonntag".

Die FIFA befinde sich laut Seifert in einem "Hamsterrad, aus dem sie nicht mehr rauskommt". Es gebe die Forderung der Nationalverbände nach mehr Geld, dafür müsse die FIFA ihre Wettbewerbe ausweiten. Das gehe zu Lasten der Klubs, in der diese Spieler angestellt sind. "Ich kann derzeit nicht ausschließen, dass es dann in den nächsten Jahren zu einem unglaublichen Machtkampf kommt", ergänzte Seifert.

Sollte die FIFA damit beginnen, die nationalen Top-Ligen zu reduzieren, um mehr Zeitfenster für FIFA-Wettbewerbe zu haben, sei spätestens der Zeitpunkt erreicht, dagegen aufzustehen. So fordert Seifert auch die Abschaffung der Klub-WM. Dieser Wettbewerb interessiere keinen. "Jetzt soll ein neues Format gefunden werden? Warum muss man ein neues Format finden? Ich frage mich: Warum kann man die Klub-WM nicht einfach abschaffen?"

Aufstockung des DFB-Pokals auf 256 Teams?

Unterdessen kann sich Seifert eine Aufstockung des DFB-Pokals von 64 auf bis zu 256 Mannschaften vorstellen. "Dadurch hätten mehr Amateurvereine die Chance, von den Pokal-Einnahmen zu profitieren. Bei diesem Modus müssten international spielende Bundesligisten nicht schon Mitte Juli im Pokal spielen", so der DFL-Chef.

So könnten die Amateurvereine die ersten Runden unter sich bestreiten, ehe schließlich die Top-Klubs einsteigen. "Aber daraus dann 'Bundesliga fordert Freilos' zu machen, ist nicht in Ordnung", ergänzte Seifert. Es gehe vielmehr um eine grundlegende Reform.