03.01.2017 13:32 Uhr

Afrika-Cup bereitet Schalke & BVB Sorgen

Pierre-Emerick Aubameyang und Nabil Bentaleb treten mit ihren Nationalteams beim Afrika Cup an
Pierre-Emerick Aubameyang und Nabil Bentaleb treten mit ihren Nationalteams beim Afrika Cup an

Abflug nach Gabun: Rund ein Dutzend Spieler aus der Bundesliga und 2. Liga werden ihren Klubs schmerzlich fehlen. Schalke 04 und Borussia Dortmund trifft es besonders hart.

Die Gewissensfrage beantwortete Eric Maxim Choupo-Moting im letzten Moment. Afrika-Cup mit Kamerun oder Vorbereitung mit Schalke 04? Der Stürmer entschied sich für seinen Arbeitgeber und trat sogar aus der Nationalmannschaft zurück. Am Mittwoch geht es für ihn mit ins Schalker Trainingslager nach Spanien statt zum Turnier nach Gabun.

Für seinen Klub ist die Entscheidung Choupo-Motings eine gute Nachricht. Der 27-Jährige ist derzeit der einzige gesunde Stürmer - und immerhin müssen die Königsblauen mit höchstwahrscheinlich drei Spielern das größte Kontingent aller deutschen Vereine abstellen. Nabil Bentaleb (Algerien), Abdul Rahman Baba und Bernard Tekpetey (beide Ghana) stehen in den vorläufigen Aufgeboten ihrer Länder.

Absage für Aubameyang kein Thema

Ebenfalls ein großer Leidtragender der Kontinentalmeisterschaften ist Schalkes Revierrivale Borussia Dortmund. Auch wenn dort nur ein Spieler fehlt: Stürmerstar Pierre-Emerick Aubameyang. Eine Absage kam für ihn aber nicht in Betracht, beim Afrika-Cup hat er ein Heimspiel. Nun muss ein anderer ran: Marco Reus könne "die Position in der Angriffsmitte wunderbar spielen", sagte Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke.

Insgesamt 13 Profis (Stand Dienstag) aus der ersten und zweiten Liga könnten wie Aubameyang den Jahresauftakt verpassen. "Ich übe keinen Druck aus. Ein deutscher Nationalspieler würde auch nicht auf eine Europameisterschaft verzichten. Da geht es nicht nur um das Sportliche. Alle Spieler haben noch Familie in den Ländern", sagte Schalkes Manager Christian Heidel zuletzt der "WAZ". Allerdings stört auch ihn die Austragung alle zwei Jahre - und nicht wie bei der EM alle vier Jahre.

Ingolstadt sucht schon nach Ersatz

Ähnlich wie Choupo-Moting handelte Marvin Matip. Der Kapitän des FC Ingolstadt hatte schon vor der Kadernominierung erklärt, sich eher für die Schanzer entscheiden zu wollen. Sein Vereinskollege Marcel Tisserand (Demokratische Republik Kongo) spielt dagegen in Gabun. Inzwischen sind die Schanzer deswegen auf der Suche nach einem weiteren Innenverteidiger.

"Ingolstadt ist mein Arbeitgeber und mittlerweile auch mein Herzensverein. Ich glaube, dass wir zu dem Zeitpunkt immer noch in einer sehr schwierigen Situation sein werden, Abstiegskampf bis zum letzten Spieltag", sagte Matip der "Bild": "Ich glaube nicht, dass ich meine Jungs dann im Stich lassen würde." Im vorläufigen Aufgebot fehlte Matip dann.

Kamerun denkt über Sanktionen nach

Sein Bruder Joel entschied sich ebenfalls gegen eine Teilnahme. Der ehemalige Schalker und derzeitige Liverpooler sagte wie ein halbes Dutzend weitere Spieler Kamerun ab. Sehr zum Ärger des Verbandes. "Sie haben persönliche Interessen über die ihrer Nationalmannschaft gestellt. Der Verband behält sich gemäß FIFA-Regularien Sanktionen vor", sagte Nationaltrainer Hugo Broos.

Keinen Zweifel an der Reise in das zentralafrikanische Land ließ Herthas Stürmer Salomon Kalou. "Ich will mit unserem Land den Titel verteidigen", sagte der Ivorer. 2015 hatte er mit der Elfenbeinküste gegen Ghana triumphiert. Sollte sein Team in diesem Jahr wieder ins Finale kommen, könnte Kalou drei Ligaspiele verpassen - und eventuell das Pokal-Achtelfinale bei Borussia Dortmund.