04.01.2017 13:40 Uhr

Gewerkschaft ruft zu Serbien-Boykott auf

Schwere Zeiten für den serbischen Profifußball
Schwere Zeiten für den serbischen Profifußball

Die Gewerkschaft FIFPro hat wegen zunehmender Vertragsstreitigkeiten zu einem Boykott serbischer Vereine in der Winter-Transferperiode aufgerufen. Die Gewerkschaft betonte in ihrem neuesten Bericht, dass 68 Prozent der Spieler ihre Gehälter nicht pünktlich bekommen und 89 Prozent der transferierten Spieler zum Wechsel gedrängt wurden.

Der serbische Verband soll zudem die Gebühren für Spieler, die einen Prozess gegen Vereine einleiten wollen, erhöht haben. "Das ist eine schamlose Missachtung fundamentaler Rechte professioneller Spieler in Serbien, die nun effektiv in einem gesetzlosen Umfeld spielen", sagte FIFPro-Generalsekretär Theo van Seggelen: "Bis die Situation geklärt ist, raten wir Spielern dringend davon ab, in Serbien Fußball zu spielen." Das Transferfenster ist dort vom 23. Januar bis zum 17. Februar geöffnet.

FIFPro erklärte, die serbische Spieler-Gewerkschaft Nezavisnost habe in den vergangenen zwei Jahren "unglaubliche" 250 Fälle von Spielern betreut, die vor Gericht gegangen sind - in einer Liga mit rund 500 Spielern. "Wenn man in Serbien einen Vertrag unterschreibt, liegt die Wahrscheinlichkeit bei 50 Prozent, vor Gericht zu landen", zitierte FIFPro den Präsidenten der serbischen Vereinigung, Mirko Poledica.