11.01.2017 12:40 Uhr

Handy-Hecking erklärt seine Methoden

Gladbach-Coach Dieter Hecking möchte die Nutzung von Smartphones reduzieren
Gladbach-Coach Dieter Hecking möchte die Nutzung von Smartphones reduzieren

Als neuer Trainer von Borussia Mönchengladbach räumt Dieter Hecking auf. Er möchte den Klub vom Niederrhein mit seinem eigenen, leicht veränderten Stil prägen und hat dazu ein paar Maßnahmen für sich und für die Profis getroffen.

Wie die "Sport Bild" berichtet, hat Hecking ein Handy-Verbot für die Fohlenelf eingeführt. Demnach dürfen die Spieler in der Kabine und beim Essen kein Smartphone benutzen. "Ich finde, dass Handys dort nichts zu suchen haben", sagte der Coach. "Ich weiß, dass die Generation ohne nicht mehr auskommt, aber sie müssen wissen, dass es nicht das Wichtigste ist im Leben."

Der 52-Jährige findet den direkten Kontakt untereinander sehr wichtig: "Man sollte auch persönlich kommunizieren, mal einen Spruch machen – das ist mittlerweile auch ein gesellschaftliches Problem geworden. Das persönliche Gespräch ist immer noch das Beste, da kann man am meisten ausräumen, nicht per SMS."

Er selbst allerdings nutzte den Kommunikationsweg der SMS nach der Beurlaubung von André Schubert und schrieb eine Kurznachricht an seinen Vorgänger, dass er sich gern mal mit ihm zusammensetzen würde, berichtet das Sportblatt: "Wenn er mal wieder bei Borussia auftaucht, würde ich mich gerne mal mit ihm auf einen Kaffee treffen und austauschen."

"Heute ein besserer Trainer als vor zehn Jahren"

Auf dem Platz sind Handys natürlich sowieso verboten. Aber auch dort hat sich Hecking angewöhnt, mehr mit den Spielern zu sprechen, vor allem aber mit einem positiveren Akzent als noch zu alten Zeiten. "Früher war ich oft zu verbissen, vielleicht aber auch etwas zu stringent. Ich habe gemerkt, dass das manchmal kontraproduktiv sein kann", gab er zu.

Erst ein Gespräch mit Jupp Heynckes habe seine Einstellung verändert. "Er hat gesagt: Die Spieler bekommen Druck von den Fans, von den Medien, von ihren Beratern, von überall. Da hilft es nicht, wenn du als Trainer auch noch immer mehr und mehr forderst – da muss man auch mal wissen, wann es gut ist, und sagen: 'Du kannst es doch', statt draufzunageln. Das habe ich mitgenommen."

Gerade wenn der Druck am größten sei, habe er mittlerweile eine Gelassenheit, die er als sehr wohltuend empfinde. "Das ist eine Erfahrungssache, die ich zu schätzen weiß. Deshalb würde ich definitiv sagen, dass ich heute ein besserer Trainer bin als vor zehn Jahren. Aufgrund der Erfahrung, der Weiterentwicklung, sowohl persönlich als auch der im Fußball."