15.01.2017 11:34 Uhr

Brillanter Arnautović verzaubert Stoke

Marko Arnautović war von den Black Cats nicht zu halten
Marko Arnautović war von den Black Cats nicht zu halten

Marko Arnautović brach beim 3:1 von Stoke City beim Sunderland AFC seine rund viermonatige Torsperre mit einem Doppelpack. Treffer Nummer zwei begeisterte durch herrliches Zusammenspiel mit den Potters-Kollegen. Zum Tor des Tages reichte es dennoch nicht.

Die Erleichterung war groß. Nicht nur, weil Marko Arnautović erstmals seit dem 18. September wieder anschreiben konnte. Damals hatte er kurz vor Schluss den Ehrentreffer zum 1:4 bei Crystal Palace erzielt. Diesmal war der ÖFB-Teamspieler sozusagen Vater des Sieges, eines wichtigen Sieges. "Mich freut es für das Team, weil wir am vergangenen Wochenende im FA Cup sehr schlecht waren und uns die Leute kritisiert haben. Nun haben wir gezeigt, dass wir wieder in der Spur sind", so der Doppeltorschütze gegen den abstiegsbedrohten Sunderland AFC.

"Das haben wir gebraucht, weil jetzt einige große Spiele gegen sehr gute Mannschaften vor uns haben", erklärte Arnautović. Nach dem Ligavorletzten warten nun Heimspiele gegen Manchester United und Everton, dann geht es zum derzeitigen Tabellennachbar West Bromwich Albion. "Wir haben unseren Job gemacht, nun hoffe ich, dass wir bis Saisonende in den Top Ten bleiben können", sagte der Wiener nach der Rückkehr in die obere Tabellenhälfte.

Den Führungstreffer für die Potters erzielte Arnautović nach weitem Pass von Xherdan Shaqiri erst im Nachsetzen. Black-Cats-Keeper Vito Mannone hatte beim ersten Abschlussversuch noch sein Pratzerl dazwischen, blieb beim Nachschuss machtlos. Es war allerdings der zweite Treffer, der bei Stoke die Zungen schnalzen ließ: Doppelpass mit Shaqiri, dann ein weiterer Doppelpass mit Peter Crouch, ab durch die Mitte und schon stand es 2:0. Brillanter "One-Touch-Football", wie er fast nicht schöner sein kann. Trainer Mark Hughes übte sich im britischen Understatement: "Eines der besseren Tore, bei denen ich involviert war."

Das dritte Tor erzielte Peter Crouch standesgemäß per Kopf. Es war gleichzeitig sein 99. Treffer in der Premier League. Jermain Defoe munterte die Sunderland-Fans vor der Pause noch mit dem vierten und letzten Tor auf. Dass es für Arnautović knapp nicht zum ersten Hattrick seit seiner Zeit in der deutschen Bundesliga reichte, nahm er locker: "Du darfst nicht gierig sein. Ich nehme meine zwei Tore gerne, weil wir gewonnen haben."

Radfahrer und Fußabtreter im Londoner East End

Wer Fußball als Gesamtkunstwerk gemeinsamen Spiels versteht, für den war das zweite Stoke-Tor wohl das schönste an diesem Samstagnachmittag. In punkto Akrobatik sorgte indes West Ham United beim 3:0 gegen Crystal Palace für die Szene des Tages: Nach einer Flanke von Michail Antonio setzte Ex-Teamstürmer Andy Carroll zum Seitfallzieher an und verwertete volley. Der "Bicycle-Kick" hatte sogar das Zeug zum Tor des Jahres, wäre da nicht Olivier Girouds "Skorpion" am Neujahrstag gewesen.

Der magische Moment sei den Hammers jedenfalls vergönnt. Sie hatten an diesem Wochenende ohnehin schwere Kost zu verdauen. Der französische Teamspieler Dimitri Payet ist wechselwillig und verweigerte seinen Einsatz für West Ham, um den Transfer zu erzwingen. Das kam beim Anhang weniger gut an und sorgte für drastische Szenen: Bei den Drehkreuzen musste ein Dress mit Payets Rückennummer als Fußabstreifer herhalten. Eleganter war freilich die Kritik von Andy Carroll an seinem (Ex-)Kollegen: "Niemand ist größer als der Klub."

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sk