17.01.2017 10:23 Uhr

WM-Affäre: Grindel bezieht Stellung

DFB-Präsident Reinhard Grindel muss sich weiter mit den Auswirkungen der WM-Affäre beschäftigen
DFB-Präsident Reinhard Grindel muss sich weiter mit den Auswirkungen der WM-Affäre beschäftigen

Nach zwischenzeitlichen Irritationen wird DFB-Chef Reinhard Grindel nun doch vor dem Sportausschuss des Bundestages zu den neuesten Entwicklungen in der WM-Affäre Stellung nehmen.

Der ehemalige CDU-Abgeordnete ist einziger Gesprächsteilnehmer der Parlamentarier bei der Sitzung des Gremiums am Mittwoch (14:00 Uhr) in Berlin zu dem unverändert brisanten Thema. Ein ursprünglich anberaumter Termin am 14. Dezember war nicht zustande gekommen.

Längerfristige Verpflichtungen hatte der Fußball-Verbandschef als Grund für die damalige Absage genannt. Zudem wurde von DFB-Generalsekretär Friedrich Curtius die Zuständigkeit des parlamentarischen Gremiums "kritisch" infrage gestellt. Diese Haltung war von Politikern und in sozialen Netzwerken kritisiert worden.

Der Sportausschuss hatte sich schon im Dezember 2015 mit den möglichen Verfehlungen des Organisationskomitees der WM 2006 befasst. Damals hatte der frühere Bundesinnenminister Otto Schily, Aufsichtsrat im WM-OK, ausgesagt. Grindel gehörte vor seinem Aufstieg zum DFB-Präsidenten als CDU-Bundestagsabgeordneter selbst dem parlamentarischem Gremium an.

Es existieren weiterhin offene Fragen

Genaue Inhalte der nun anstehenden Gesprächsrunde sind noch nicht bekannt. Grindel hatte die Aufklärungsarbeit des Deutschen Fußball-Bundes in dem Skandal um das damalige WM-OK für beendet erklärt. Der Verband hatte im März 2016 den sogenannten Freshfields Bericht präsentiert, der zumindest Klarheit über Geldflüsse Richtung Katar erbracht hatte, weitere wesentliche Fragen aber unbeantwortet ließ. Im September hatten über den DFB abgewickelte Millionen-Zahlungen eines Sponsors an den eigentlich ehrenamtlich tätigen OK-Chef Franz Beckenbauer für erneuten Wirbel gesorgt.

Neben der WM-Affäre beschäftigt sich der Sportausschuss auch mit weiteren möglichen Korruptionsfällen beim Weltverband FIFA sowie mit möglichen "Konsequenzen aus dem McLaren Report" zu russischem Staatsdoping. Hierzu könnte es am 26. April auf Antrag von CDU/CSU und SPD zu einer öffentlichen Anhörung kommen. Der Termin mit Grindel findet in einer nicht-öffentlichen Sitzung statt.