17.01.2017 13:11 Uhr

Bayern vs. Leipzig: Runde zwei im Titelkampf?

In der Rückrunde könnte sich das Duell zwischen Bayern und RB zuspitzen
In der Rückrunde könnte sich das Duell zwischen Bayern und RB zuspitzen

Bayern München ist in der Pole Position, RB Leipzig trotz der 0:3-Lehrstunde zum Jahresende beim Rekordmeister der Verfolger Nummer eins.

Im zweiten Saisonabschnitt der Bundesliga, der nach 30 Tagen Winterpause am Freitag mit der Partie SC Freiburg gegen Bayern (20:30 Uhr) startet, läuft alles auf einen Zweikampf zwischen dem Titelverteidiger (39 Punkte) und dem Sensations-Aufsteiger (36) um die deutsche Meisterschaft 2016/17 hinaus. Oder doch nicht?

"Leipzig ist ein sportlich ernstzunehmender Rivale, um den ich froh bin und der sich über Jahre dort oben halten wird", sagte der alte und neue Bayer-Präsident Uli Hoeneß anerkennend über den neuen Konkurrenten, der vorerst Borussia Dortmund als Bayern-Jäger den Rang abgelaufen hat und am Samstag gegen Europacup-Anwärter Eintracht Frankfurt bestehen muss.

Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge hat den BVB aber immer noch auf der Rechnung, wie er am Freitag betonte: "Die Leipziger haben das bisher gut gemacht. Wir können ihnen nur Respekt zollen. Den größten Respekt habe ich aber vor Borussia Dortmund, daraus mache ich kein Hehl. Wir können froh und glücklich sein, dass sie zwölf Punkte hinter uns liegen. Sie hatten ein bisschen Pech mit Verletzungen."

Hinter München und Leipzig rangeln die Überraschungsteams Hertha BSC (30), Frankfurt (29) und 1899 Hoffenheim (28) um einen Champions-League-Platz. Auch Vize-Meister Dortmund (27) hat trotz einer bislang durchwachsenen Runde die Königsklasse noch nicht abgeschrieben.

Schalke braucht ein kleines Wunder

Von seiner ersten Europacup-Teilnahme seit 1992 träumt der 1. FC Köln (25), während die vor Saisonbeginn als CL-Kandidaten gehandelten Westrivalen Bayer Leverkusen (21) und Schalke 04 (18) trotz seiner prominenten Neuzugänge Holger Badstuber und Guido Burgstaller schon auf ein mittleres Wunder hoffen müssen, um noch die selbst gesteckten Saisonziele zu erreichen.

Für Borussia Mönchengladbach mit dem neuen Trainer Dieter Hecking geht es dagegen ebenso wie für den VfL Wolfsburg nach dem Abgang von Reizfigur Julian Draxler zu Paris St. Germain und Werder Bremen (alle 16) nur um den Klassenerhalt. Das schon abgeschlagene Tabellenschlusslicht SV Darmstadt (8) setzt im Kampf um die Ligazugehörigkeit auf seinen neuen Coach Torsten Frings, der Drittletzte Hamburger SV auf den neuen Vorstandsboss Heribert Bruchhagen und den neuen Sportchef Jens Todt.

Hoeneß traut vor allem dem alten Fahrensmann Bruchhagen an der Elbe die Wende zum Besseren zu: "Mit den Möglichkeiten, die es dort gibt, müsste der HSV eigentlich unser größter Widersacher sein. Aber vielleicht räumt Heribert Bruchhagen dort nun ein wenig auf."

Hoeneß: Leipzig noch nicht auf Augenhöhe

Priorität hat für den Bayern-Präsidenten aber trotz der Dreifachbelastung in Champions League, Pokal und Liga die Meisterschale, die er trotz aller Sympathie für Leipzig dem Emporkömmling noch nicht zutraut. "Leipzig kam ja daher und hatte schon jetzt vor, an der Vorherrschaft des FC Bayern zu kratzen. Ich glaube, diesen Versuch haben wir in aller Deutlichkeit zurückgewiesen", sagte er mit Blick auf das klare 3:0 der Bayern gegen den Brause-Klub.

Leipzigs Trainer Ralph Hasenhüttl nahm unterdessen diese Woche bewusst den Druck von seinen Spielern: "Ich überfrachte diese junge Mannschaft nicht mit irgendwelchen überzogenen Erwartungshaltungen." So gesehen, ist der Weg zum 27. Titel für die Bayern frei.

Spannender dürfte es am Tabellenende zugehen, wo Frings mit Hilfe von Ex-Nationalspieler Sidney Sam das "Ummögliche möglich machen" will. Das erste Spiel am Samstag gegen Gladbach (15:30 Uhr) ist dabei für beide Kontrahenten richtungsweisend. "Ich will, dass wir uns gegen Gladbach den Arsch aufreißen bis zum Geht-nicht-mehr und dass wir uns mit Händen und Füßen gegen alles wehren, was kommt", sagte Frings vor seiner Premiere als Chefcoach.