18.01.2017 13:40 Uhr

"Kreuzbandriss": Payet-Satire trollt Medien

Dimitri Payet möchte West Ham United verlassen
Dimitri Payet möchte West Ham United verlassen

Die französische Satireseite "Football France", nicht zu verwechseln mit France Football", hat einen großen Coup gelandet. Renommierte Sportmedien fielen auf ein Fake-Zitat der Humoristen herein.

Dieses Zitat ist natürlich verlockend: "Ich schwöre, dass ich nie wieder das Trikot von West Ham anziehe. Wenn ihr mich nicht verkauft, werde ich mir selbst einen Kreuzbandriss zuziehen." Zugeschrieben wird das Zitat Dimitri Payet. Der französische Nationalspieler will tatsächlich nicht mehr für den Londoner Klub spielen und forciert einen Wechsel in seine Heimat zum nicht minder kultigen Hafenstadtverein Olympique Marseille.  

Die Hammers lehnten ihrerseits jegliche Angebote von OM ab, wollen Payet partout nicht wechseln lassen. Obwohl der Mittelfeldspieler bei den West-Ham-Fans ohnehin unerwünscht ist. Warum sollte Dimitri Payet also nicht in einer Panikreaktion mit Selbstverstümmelung drohen? 

Auch andere Fragen hätten sich spanische, deutsche und auch österreichische Medien natürlich stellen können. Etwa, ob ein bei der Heim-EM mit wichtigen Toren auftrumpfender Spieler tatsächlich eine Verletzungspause von sechs Monaten oder mehr in Kauf nehmen würde, um wechseln zu können? Oder ob Olympique tatsächlich Millionen an Euro für einen vielleicht auch mental labilen Sportinvaliden hinblättern würde?

Nicht das erste Mal

"AS", Mundo Deportivo", "Marca", "Bild", "Laola1" und "Sky Sport News", die Liste jener Sportseiten, die auf den Scherz von "Football France" hereinfielen, ist lang und prominent. Niemand ist vor Fehlern gefeit. Auch wir nicht. Auf weltfussball jubilierte unlängst kurzzeitig Neo-China-Legionär Oscar über die Erfüllung seines Kindheitstraums: "Ich erinnere mich, als ich in São Paulo aufgewachsen bin, habe ich auf unserem kleinen Familien-Fernseher immer die Spiele der Red Eagles verfolgt." Diese Episoden unterschreiben, wie verbissen und rasant die Jagd nach dem Klick geworden ist. Und wie sich die Payet-Drohung erst in einer Grafik auf Facebook macht!

Ein Klick auf "Football France" lohnt sich dagegen auf jeden Fall, nicht nur für frankophone Fußballfans. Denn nur dort erfahren wir, dass PSG-Legionär Marco Verratti in Wirklichkeit eine Frau ist und beim Afrika Cup ein Fan seinem Vordermann den Kopf mit einer Machete abgeschlagen hat, weil er ihm die Sicht verstellte. 

Olympique Marseille hat ebenfalls bereits eine Verstärkung gefunden. Die Trunkenheit eines Fußballprofis namens "Gerard" wurde genutzt, um dessen Unterschrift unter einen Zweijahresvertrag zu bekommen. "Meine Frau hat mich verlassen und meine Kinder wollen ihren Namen ändern", bereute der wieder nüchterne Neuzugang schnell. Ein Glück für Payet. Er erspart sich nun einen Kreuzbandriss.