18.01.2017 14:20 Uhr

Kellerkinder "brennen" auf Auftaktduelle

Hamburg muss gegen den VfL Wolfsburg ran
Hamburg muss gegen den VfL Wolfsburg ran

Heißer Start in den Abstiegskampf: Der VfL Wolfsburg und der Hamburger SV treffen zum Jahresauftakt gleich aufeinander. Auch Borussia Mönchengladbach ist gewarnt vor dem Duell beim Tabellenletzten Darmstadt 98.

Drei Tage vor dem so wichtigen Jahresauftakt beim VfL Wolfsburg schrillten plötzlich die Sirenen am Volksparkstadion. Es qualmte so sehr aus dem Kabinentrakt des Hamburger SV, dass die Feuerwehr anrücken musste. Das Team von Markus Gisdol brenne halt auf den Kampf gegen den ersten Abstieg, stellten Beobachter der Szenerie schnell mit einem Augenzwinkern fest.

Die Hanseaten wollen sich wie ihre fünf Keller-Konkurrenten aus Wolfsburg, Mönchengladbach, Bremen, Ingolstadt und Darmstadt im Jahr 2017 aus der bedrohlichen sportlichen Lage befreien. Die Vorkommnisse vom Mittwochmorgen taugten allerdings nicht als Beleg für eine extragroße Motivation der HSV-Profis: Eine überhitzte Sauna im Kabinentrakt hatte zu einer kurzen Unterbrechung der Vorbereitung auf das Duell mit dem VfL Wolfsburg am Samstag (15:30 Uhr) geführt - einer eminent wichtigen Partie, die der Bundesliga-Dino optimistisch angeht.

HSV-Sportchef Todt ist optimistisch

"Durch die guten Ergebnisse kurz vor Weihnachten hat sich etwas gelöst, die Trainingsarbeit ist sehr konzentriert und die Stimmung innerhalb der Mannschaft gut", sagte der neue Sportchef Jens Todt, der mit Mergim Mavraj (1. FC Köln) und Kyriakos Papadopoulos (zuletzt RB Leipzig) im Winter zwei Defensivstützen an die Elbe lotste: "Ein guter Start in Wolfsburg wäre für uns jetzt wahnsinnig wichtig. Wir wollen den Aufwärtstrend bestätigen."

Gleiches gilt jedoch auch für die Niedersachsen, die in der Winterpause entschlossen auf den Reset-Knopf drückten. Der neue Sportdirektor Olaf Rebbe verkaufte den unglücklichen Weltmeister Julian Draxler schon zu Beginn der Transferperiode an Paris St. Germain und gab den Großteil der mehr als 40 Millionen Euro Ablöse für neue Kräfte aus.

Gladbach-Manager Eberl warnt

Beim nur drei Punkte vor dem HSV auf Rang 13 liegenden VfL könnten mit Yunus Mallı (Mainz 05) und Paul-Georges Ntep (Stade Rennes) zwei Offensivspieler sofort den Sprung in die Startformation schaffen. "Es ist gut, dass es wieder losgeht", sagte Rebbe, der Klaus Allofs als Sportchef beerbte und ein neues starkes Duo bei den Wölfen gemeinsam mit Trainer Valérien Ismaël bildet.

Ismaels Vorgänger Dieter Hecking arbeitet nun für Borussia Mönchengladbach - und zwar rein punktemäßig in der gleichen gefährlichen Situation. Die Fohlen stehen schon in der Partie bei Liga-Schlusslicht Darmstadt 98 am Samstag (15:30 Uhr) gehörig unter Zugzwang. "Wir haben eine Situation, die nicht ungefährlich ist", sagte Eberl, der mit Timothée Kolodziejczak eine Soforthilfe für die Defensive vom FC Sevilla verpflichtete.

Darmstadt-Coach Frings baut auf den Teamgedanken

Doch beim Telekom Cup offenbarte die Borussia noch viele Problemfelder. Das 0:2 gegen den Zweitligisten Fortuna Düsseldorf sollte allen "nochmal ein Fingerzeig gewesen sein, dass in den zehn Tagen in Spanien und in den Tagen davor nicht alles Gold war, was glänzt", meinte Eberl.

Während die Borussia dem Auftakt angespannt entgegenblickt, versucht Ex-Nationalspieler Torsten Frings in Darmstadt, eine Aufbruchstimmung zu erzeugen. "Die Mannschaft ist ein Team", sagte Frings, der in der Rückrunde auf Ex-Nationalspieler Sidney Sam bauen kann.

Sam, der leihweise von Schalke 04 kam, dürfte seinem Ex-Klub im parallel stattfindenden Duell mit dem FC Ingolstadt die Daumen drücken. Wie den FCI erwartet auch Werder Bremen im ersten Spiel des Jahres eine enorm schwierige Aufgabe. Das Team von Trainer Alexander Nouri empfängt Borussia Dortmund am Samstag zur gleichen Zeit im Weserstadion.