20.01.2017 10:08 Uhr

Rummenigge: Rudy ist kein Lahm-Ersatz

Karl-Heinz-Rummenigge (r.) vertraut der Entscheidung von Philipp Lahm
Karl-Heinz-Rummenigge (r.) vertraut der Entscheidung von Philipp Lahm

Der Vorstandsvorsitzende des FC Bayern München, Karl-Heinz-Rummenigge, hat sich über die Zukunft von Kapitän Philipp Lahm geäußert.

Der Transfer von Hoffenheims Sebastian Rudy sei kein Fingerzeig dafür, dass Lahm im Sommer die Fußballschuhe an den Nagel hängen und als Sportdirektor arbeiten wird. "Rudy ist eigentlich fürs Mittelfeld eingekauft und nicht als rechter Verteidiger", stellte der Bayern-Boss im Gespräch mit der "Fussball Bild" klar. 

Auf der Position des Sportdirektors wünscht sich der Vorstand in absehbarer Zeit einen Nachfolger für Matthias Sammer, "auch weil ich den Part im Moment ein bisschen nebenbei mitmache. Wer das sein wird, wird man sehen."

Rummenigge überlässt Lahm die Entscheidung

Philipp Lahm erwägt derzeit eine Verkürzung seines bis 2018 laufenden Vertrages. Präsident Uli Hoeneß hatte sich bereits klar für einen Verbleib des Rechtsverteidigers als Spieler bis Vertragsende ausgesprochen. Rummenigge hingegen will den ehemaligen Nationalspieler nicht beeinflussen. Er hob Lahms außerordentlichen Fähigkeiten als rechter Verteidiger hervor. "Unsere Scouting-Abteilung hat mir schon mitgeteilt, dass es auf der rechten Seite nicht viel große Qualität gibt", sagte der 61-Jährige über die Nachfolgersuche. 

Über eine Tendenz Lahms könne Rummenigge jedoch "keine seriöse Auskunft geben." Er hob aber hervor, dass der 33-Jährige "seine Entscheidungen bisher immer mit großer Sensibilität und Seriosität gefällt" habe. Viele habe der Rücktritt von Lahm aus der Nationalmannschaft zunächst überrascht. "Wie man jetzt sieht, war es die absolut richtige Entscheidung", sagte er. 

"Man sollte nicht versuchen, Carlo zu verbiegen"

Lobend äußerte sich Rummenigge auch zu Bayern-Trainer Carlo Ancelotti. Er sei "der richtige Trainer am richtigen Ort zur richtigen Zeit." Die Kritik der Medien lässt den Vorstandsboss kalt. Im Verein genieße der Italiener vollstes Vertrauen. Er sei eben nicht wie Ex-Trainer Pep Guardiola. "Man soll nicht versuchen, Carlo zu verbiegen, man sollte Carlo in Ruhe seinen Job machen lassen", forderte der Ex-Profi.

Den 3:0-Sieg über Leipzig hob Rummenigge als Meilenstein für den FC Bayern und Ancelotti hervor. Der Trainer habe mit der umstrittenen Aufstellung von Xabi Alonso "ein Ausrufezeichen gesetzt." Alonso habe mit seinem Tor und seiner Leistung maßgeblich zum Erfolg beigetragen. Rummenigge sah darin ein "Zeichen, dass man Carlo Ancelotti total vertrauen kann und auch vertrauen muss."

Rummenigge wünscht sich dieses Vertrauen auch für die Rückrunde. "Wir sollten ihn ganz einfach machen lassen", erklärte er.