03.02.2017 08:41 Uhr

Klopp: Unschlagbar? "Nie was Dümmeres gehört"

Liverpool-Manager Jürgen Klopp kann nicht versprechen, sich zu ändern
Liverpool-Manager Jürgen Klopp kann nicht versprechen, sich zu ändern

Mit unnatürlich verzogenen Mundwinkeln, aufgerissenen Augen und der Körperhaltung eines Kirmesboxers wandte sich Liverpool-Coach Jürgen Klopp Schiri Neil Swabrick zu und schrie den vierten Offiziellen der Partie seiner Reds gegen Chelsea "bescheiden" ins Gesicht: "Niemand kann uns schlagen".

Kurz zuvor hatte LFC-Keeper Simon Mignolet einen Elfer der Blues pariert, den man Klopp zufolge nicht unbedingt hätte geben müssen. Klopps Glück: Swabrick blieb cool, kommentierte später nur, er möge Klopps Leidenschaft - eine Strafe blieb aus. Rückblickend betrachtet, ist dem Deutschen die Szene dennoch einmal mehr peinlich. Anstatt sich aber zum x-ten Mal in Versprechungen zu flüchten, er werde sich ändern, geht Klopp nun einen anderen Weg.

"Niemand kann uns schlagen"? "Ich habe niemals etwas Dümmeres nach drei Niederlagen in Folge gehört", ruderte Klopp zwar zurück und gab zu, dass er großes Glück mit der Reaktion Swabricks gehabt hätte, aber einen weiteren Ausraster schloss er dennoch nicht aus.

Klopp kann nichts garantieren

"Im jetzigen Zustand kann ich sagen, es wird zu 100 Prozent nicht wieder passieren, aber ich würde lügen, wenn ich eine Garantie geben würde, dass es nie wieder passiert", so Klopp. Daher gebe es schließlich Strafen. Wenn man über das Ziel hinausschieße, dann habe man diese verdient. "Es tut weh und das ist gut."

Die Gründe für die Ausraster sieht er allerdings nicht im Charakter der Trainer begründet, vielmehr sei es der große Druck, dem die Verantwortlichen ausgesetzt seien: "Es geschieht aufgrund der Umstände und nicht wegen der Persönlichkeit. Wir haben alle jede Menge Druck." Klar wisse er, dass Fußball nicht das Wichtigste im Leben sei, unglücklicherweise treffe dies in besagten Momenten nicht zu.

Klopp: "Man kann nicht alles akzeptieren"

Klopp unterstrich, dass ihm bewusst sei, welch schweren Job die Unparteiischen hätten, fügte jedoch hinzu: "Man kann nicht alles akzeptieren, als wäre es nie passiert". Ein Trainer sei schließlich auch nur ein Mensch und "habe Schwächen". Diese Schwächen führten nicht selten zu schwierigen Situationen.

Seine Rolle als Vorbild bereitet Klopp dabei wenig Sorgen. Die Professionalität im Profisport sei nicht mit dem Amateur-Sport zu vergleichen. "Wenn irgendjemand aus der fünften, sechsten oder siebten Liga denkt, dass er, nur weil ein Manager der Premier League sich so verhält, es ebenfalls tun darf, ist das ein Fehlschluss. Es ist ein anderer Job, es ist mehr zum Spaß", erklärte der ehemalige Bundesliga-Coach.