08.02.2017 13:36 Uhr

Ter-Stegen-Konkurrent Cillesen rettet Barça

Jasper Cillesen präsentierte sich gegen Atlético in starker Form
Jasper Cillesen präsentierte sich gegen Atlético in starker Form

Der nur im Pokal eingesetzte Jasper Cillessen wird für DFB-Keeper Marc-André ter Stegen immer mehr zum bedrohlichen Konkurrenten.

Der Niederländer rettete Titelverteidiger FC Barcelona beim glücklichen 1:1 gegen Atlético Madrid mit vielen tollen Paraden ins Pokalfinale. Bereits beim 2:1-Sieg im Hinspiel in Madrid war der 27-Jährige einer der Besten gewesen. Die Zeitung "La Vanguardia" bezeichnete die Leistung des Elftal-Torwarts als "heldenhaft".

Spanische Medien überschlugen sich mit Lob, feierten Cillessen als "Retter" und als "Helden". Auch Trainer Luis Enrique war begeistert: "Jasper war heute großartig. Wir haben ihn nicht nur verpflichtet, weil er groß, blond und gut aussehend ist", scherzte der Coach nach dem Abpfiff. Mit seiner guten Technik und seinen weiten und präzisen Abstößen sei Cillessen auch beim Spielaufbau sehr wichtig.

Cillessen entnervt Atlético

Der im Sommer 2016 von Ajax nach Barcelona gewechselte Tormann, der von Luis Enrique im Prinzip nur in der Copa del Rey eingesetzt wird, machte am Dienstagabend im Camp Nou schon in der ersten halben Stunde mehrere sehr gute Chancen der Gäste zunichte.

Nach dem überraschenden Führungstreffer der Hausherren durch Luis Suárez (43.) konnte Atlético trotz zahlenmäßiger und spielerischer Überlegenheit nur noch durch Kevin Gameiro ausgleichen (83.). Kurz zuvor hatte der Franzose einen Elfmeter vergeben.

"Was für eine Nacht! Wir haben bis zur letzten Sekunde gekämpft. Auf zum Finale!", jubelte Cillessen nach dem Spiel auf Facebook.

Ampelkarten als Wermutstropfen

Die Barça-Profis hatten wahrlich Grund zum Feiern: Mit dem Einzug ins 39. Pokal-Finale wurde auch der Rekord von Erzrivale Real Madrid eingestellt. Der Unterschied: Rekordsieger Barcelona holte bereits 28 Titel, die Königlichen "nur" 19. Messi und Co. können den Pokal am 27. Mai gegen einen Außenseiter (CD Alavés oder Celta Vigo) zum dritten Mal in Serie gewinnen und das Kunststück wiederholen, das Barcelona bisher nur 1951 bis 1953 schaffte.

Sergi Roberto und Torjäger Suárez werden allerdings zuschauen müssen. Die beiden Leistungsträger sahen nämlich gegen Atlético - ebenso wie Gästeangreifer Carrasco (69.) - die Gelb-Rote Karte (57. und 90.).

Ein Trost für Luis Enrique: Sergio Busquets und Andrés Iniesta wurden am Dienstag nach Verletzungspausen in den letzten 20 Minuten eingewechselt und hinterließen einen guten Eindruck. "Wir haben nicht gut gespielt und das Unentschieden heute nicht verdient. Deshalb können wir nicht völlig zufrieden sein. Aber wir schreiben Geschichte", lautete die Bilanz des Trainers.