08.02.2017 14:54 Uhr

DFB-Generalsekretär will Vertrauen aufbauen

Friedrich Curtius möchte verlorenes Vertrauen zurückgewinnen
Friedrich Curtius möchte verlorenes Vertrauen zurückgewinnen

DFB-Generalsekretär Friedrich Curtius will das nach dem Skandal um die WM 2006 verlorene Vertrauen der Bevölkerung in den Deutschen Fußball-Bund möglichst schnell wiederherstellen.

"Das Vertrauen in Fußballverbände, auch den DFB, hat gelitten. Ich sehe es als meine Aufgabe, dieses Vertrauen wieder aufzubauen und dafür auch als Person einzustehen. Es wäre doch absurd, wollte ich etwas verschleiern", sagte Curtius der Wochenzeitung "Die Zeit".

Curtius, einst Büroleiter des im Zuge der WM-Affäre zurückgetretenen DFB-Präsidenten Wolfgang Niersbach, war im März 2016 zum Nachfolger von Helmut Sandrock berufen worden.

"Diese Affäre war gewaltig und schwerwiegend. Es wurden Fehler gemacht, Wolfgang Niersbach hat für seine bitter bezahlt", bilanzierte Curtius in seinem ersten großen Interview seit der Amtsübernahme, betonte aber auch: "Bisher konnte die Behauptung, die WM 2006 sei gekauft worden, weder durch interne Ermittlungen bestätigt werden noch durch Recherchen verschiedener Staatsanwaltschaften. Das überliest man schnell bei all den Vorwürfen."

Sportdirektor-Suche dauert an

Beim Aufbau des verlorenen Vertrauens will sich Curtius eine Beispiel am Siemens-Skandal des Jahres 2006 nehmen: "Ich glaube, dass Siemens aus dieser Krise die richtigen Schlüsse gezogen hat und heute wieder eine gute Reputation genießt. Das erhoffe ich mir, wenn man über den DFB im Jahr 2025 spricht".

Zeit lassen will sich Curtius derweil bei der Suche nach einem Nachfolger für den zurückgetretenen Sportdirektor Hansi Flick. Zunächst gelte es, das Aufgabenprofil des Sportdirektors zu klären, in der Vergangenheit habe es Überschneidungen mit den Kompetenzen von DFB-Manager Oliver Bierhoff gegeben. Als möglichen Termin nannte Curtius den außerordentlichen Bundestag im Herbst. Bis dahin sei Horst Hrubesch "eine Idealbesetzung, weil er den Verband und seine Nachwuchsarbeit perfekt kennt."