09.02.2017 12:31 Uhr

Sammer: "Bayern stehen überall glänzend da"

Sieht seinen Ex-Klub auf Kurs: Matthias Sammer
Sieht seinen Ex-Klub auf Kurs: Matthias Sammer

Ein Mann klarer Worte: Matthias Sammer hat sich in einem Interview gewohnt schlagfertig zur Entwicklung seines Ex-Vereins FC Bayern geäußert. Auch die Mammut-WM kam zur Sprache.

Acht Monate sind vergangen, seitdem der 49-Jährige sein Amt als Vorstand für Lizenzspielerangelegenheiten beim deutschen Rekordmeister niedergelegt und sich seinem Privatleben gewidmet hat. Seit kurzem taucht Sammer wieder häufiger in den Medien auf, um seine Einschätzungen zu den neusten Entwicklungen im Fußballgeschäft abzugeben. So auch in einem Interview mit "Bild", in dem der Ex-Profi zur Kritik an FCB-Coach Carlo Ancelotti dezidiert Stellung bezieht.

"Alle die behaupten, Ancelotti gut kennen zu lernen und über ihn schreiben, kennen ihn im Grunde genommen nicht. Das ist für mich Fakt. Er hat alles gewonnen als Spieler und Trainer. Seine Aussagen sind fundiert und haben Substanz. Deshalb muss man so einem Menschen vertrauen in seiner Idee von Fußball und seiner Führung der Mannschaft", fordert Sammer hinsichtlich der zuletzt mäßigen Leistungen der Bayern.

Überhaupt mahnt er zur Geduld: "Am Ende der Saison wird immer abgerechnet. Dann kann man ein Fazit ziehen. Aber ich finde, jetzt stehen die Bayern überall glänzend da".

"An Scheinheiligkeit nicht zu überbieten"

Während Sammer für die Entwicklung seines früheren Arbeitgebers lobende Worte findet, spart er bei einem anderen Thema nicht an Kritik. Angesprochen auf die stetig steigende Bedeutung von TV-Verträgen legt der Europameister von 1996 los. "Bevor das Geld irgendwo anders hinfließt, ist es doch nicht schlecht, dass es im Fußball eingesetzt wird. Sollten wir uns beschweren, dass im Fußball viel Geld eine Rolle spielt? Das wäre an Scheinheiligkeit nicht zu überbieten", so die Meinung des Rotschopfs.

Auch die europaweite Ablehnung der Mammut-WM mit 48 Teilnehmern stößt bei Sammer auf Unverständnis. "Der Fußball ist ein Spiel für alle. Aber es sollen sich nur ein paar Teams für die WM qualifizieren können?", fragt der einstige DDR-Star, der die Idee hinter der Turnierreform interessant findet: "Jetzt meint die Fifa – über die man denken kann , was man will – dieses Ereignis muss sich möglicherweise mehr Teilen der Erde öffnen. Dann muss ich sagen, finde ich diesen Gedanken faszinierend". Mit einer Einschränkung: "Man muss Mittel und Wege finden, damit das Turnier seine Attraktivität behält".