10.02.2017 13:34 Uhr

Ancelotti zu Lahm: Totti spielt immer noch!

Carlo Ancelotti (M.) wollte Philipp Lahm zum Bleiben überreden
Carlo Ancelotti (M.) wollte Philipp Lahm zum Bleiben überreden

Philipp Lahms Entscheidung, seine Karriere nach der Saison zu beenden, schlug beim FC Bayern ein wie eine Bombe. Trainer Carlo Ancelotti weiß, was er an seinem Kapitän hat und wollte ihn zum Bleiben bewegen.

"Ich bedauere es, und wie, dass ich Lahm nächste Saison nicht mehr trainieren kann", gestand der Bayern-Coach im Interview mit der italienischen Zeitung "Corriere dello Sport", der ihn überreden wollte, noch nicht die Schuhe an den Nagel zu hängen: "Ich habe ein langes Gespräch mit ihm geführt und ihm gesagt, dass er mit seinen Qualitäten und seiner Verfassung, die er mit 33 Jahren hat, ruhig weiterspielen kann."

Selbst Vergleiche mit anderen Fußballgrößen bewirkten kein Umdenken beim Ex-Nationalspieler: "Ich sprach mit ihm über Francesco Totti, der sieben Jahre älter ist und noch ein Jahr spielen will. Ich sprach von Paolo Maldini, aber da tut sich nichts mehr. Ich sprach sogar über mich. Auch ich habe mit 33 Jahren aufgehört, aber auf dem Rasen sah es so aus, als wäre ich 43", so der heute 57-Jährige.

Am Ende musste jedoch auch der Italiener einsehen, dass Lahms Entschluss endgültig ist: "Das ist seine Entscheidung." Schließlich wolle Lahm seinen Job als Profi "immer mit 100 Prozent machen und nicht mit 90", so die Antwort des Defensiv-Allrounders an seinen Coach. Eine Entscheidung, für die der Kapitän bei seinem Trainer Anerkennung findet: "Lahm war und ist ein großer Profi. Er ist sehr professionell und wird bis zum Ende sehr professionell sein."

FCB-Umbruch im Sommer? Alonso-Verbleib nicht sicher

Droht nun der nicht geplante Umbruch beim FC Bayern München? Dass die Münchner nun für die nächste Spielzeit einen neuen Rechtsverteidiger suchen müssen, hat für Ancelotti aber noch nicht die höchste Priorität. "Das ist ein Problem für die nächste Saison. Wir haben noch Zeit, um über die nächste Saison zu sprechen", sagte Ancelotti. "Es ist schwierig, einen rechten Verteidiger wie Lahm zu finden, aber das ist das Problem für die nächste Saison."

Auch die Zukunft von Mittelfeldstratege Xabi Alonso, dessen Arbeitspapier beim Rekordmeister zum Saisonende ausläuft, ist weiter ungewiss. "Bei Alonso weiß ich es nicht", antwortete Ancelotti auf der Pressekonferenz vor dem Bundesligaspiel gegen den FC Ingolstadt: "Er muss in den nächsten Monaten entscheiden, aber ich hoffe, dass er hier bleiben kann."

Ribéry-Einsatz gegen Arsenal?

Sicher sei hingegen, dass die berühmte Flügelzange Ribéry/Robben weiter für den Rekordmeister stürmen wird: "Sie sind nächste Saison weiter hier." Sicher sei auch: "Nächste Saison spielen wir mit elf Spielern. Hoffe ich", fügte Ancelotti mit einem Lachen hinzu. Der Franzose wird nach seiner Verletzung erst einmal mit Individualtraining beginnen: "Wir probieren alles, dass er gegen Arsenal spielen kann, aber es ist schwierig", so Ancelotti, fügte aber auch an: "Wir werden kein Risiko eingehen."

Ribéry wird wie auch Weltmeister Jerome Boateng definitiv noch am Samstag (15:30 Uhr) im oberbayerischen Derby beim FC Ingolstadt fehlen. Ansonsten stehen Ancelotti alle Spieler zur Verfügung. Auch der erkältete Torjäger Robert Lewandwoski, der am Donnerstag beim Training passen musste, ist dabei.