13.02.2017 19:55 Uhr

Schiemer startet als Ried-Sportdirektor

Franz Schiemer hat in Ried viel Arbeit vor sich
Franz Schiemer hat in Ried viel Arbeit vor sich

Franz Schiemer hat am Montag seinen ersten Arbeitstag als Sportdirektor der SV Ried absolviert. "Ich bin sehr jung für diesen Job. Aber das Alter kann Vorteil wie auch Nachteil sein", sagte der 30-Jährige bei seiner offiziellen Vorstellung. Er habe als Profi bei Ried, Austria Wien und zuletzt RB Salzburg von den Besten gelernt: "Ich weiß, wie moderner Fußball aussieht und was man braucht."

Zwei Tage nach der Trennung von Langzeit-Manager Stefan Reiter hatte Schiemer in der Vorwoche einen Dreijahresvertrag als neuer sportlicher Leiter der Innviertler unterschrieben. Der 25-fache ÖFB-Teamspieler - er hatte seine Karriere 2014 wegen Verletzungsproblemen beendet - war zuletzt Co-Trainer beim Salzburg-"Farmteam" FC Liefering in der Erste Liga.

"Ich habe nicht lange, aber intensiv nachgedacht. Es war eine schlaflose Nacht, weil ich auch in Liefering einen tollen Job hatte und kurz davor war, Trainer zu werden. Letztlich war die Herausforderung und das Herzblut in Ried doch größer", berichtete Schiemer von seinem Entscheidungsfindungsprozess.

Das Rieder Urgestein ("Ich habe hier in der Schule auch meine Frau kennengelernt") war einer von mehreren Kandidaten auf den Posten. Wichtig war dabei der Hintergrund. Gesucht wurde ein Sportchef, der mit dem Verein verbunden ist. An der Schiemer-Qualifikation für den Posten herrsche kein Zweifel, meinte Organisationsvorstand Karl Wagner. "Er hat alle Voraussetzungen, den Job als Manager zu erfüllen."

Reiter-Ablöse war "etwas unglücklich"

Die Trennung von Reiter hatte in Ried viel Staub aufgewirbelt. Am Langzeit-Sportchef gab es zuletzt unter anderem von Finanzvorstand Roland Daxl öffentliche Kritik. Daxl stand nach dem Reiter-Abgang aber dann selbst im Zentrum der Kritik. Bei der Pressekonferenz am Montag wollte er sich nicht näher äußern. "Die Situation ist, wie sie ist. Die Ablöse von Reiter war etwas unglücklich", erklärte Wagner.

Schiemer genießt in Ried indes noch immer einen guten Ruf. Er suchte bereits Gespräche mit Trainer Christian Benbennek. "Die sind sehr gut verlaufen. Das klare Ziel ist es jetzt, möglichst bald nichts mehr mit dem Abstieg zu tun zu haben", sagte Schiemer mit Blick auf die Tabelle. Diese weist Ried auf Rang acht liegend mit drei Punkten Vorsprung auf Schlusslicht Mattersburg aus. Am Sonntag (ab 16:30 Uhr im weltfussball-Liveticker) geht es im ersten Heimspiel im neuen Jahr gegen Meister Salzburg.

"Wir sind in einer schwierigen Situation, aber ich weiß wie die Spieler ticken und ein Trainerteam in so einer Situation reagiert", meinte Schiemer zu aktuellen Lage. Dass nicht alles eitel Wonne ist im Innviertel, war dem im Hausruckviertel geborenen Ex-Verteidiger klar. "Der Wechsel ist nicht erfolgt, weil in Ried alles super läuft", betonte er. "Aber ich werde nicht öffentlich kritisieren, was falsch lief."

Der Neo-Manager gab sich lieber sehr vereinsverbunden: "Die Rückkehr zur SV Ried bedeutet mir sehr viel. Ich habe hier wunderschöne Jahre miterlebt. Es ist für mich eine sehr emotionale Geschichte, dass ich jetzt als Manager die Chance habe, den Verein weiter nach vorne zu bringen. Oberste Priorität hat jetzt einmal die Profi-Mannschaft. Und ich werde mir so schnell es geht ein umfassendes Bild vom Verein machen, um meine Ideen einbringen zu können."

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apa/red