14.02.2017 22:38 Uhr

Unermüdlicher BVB schlägt sich selbst

Pierre-Emerick Aubameyang ließ Benfica zahlreiche Chancen liegen
Pierre-Emerick Aubameyang ließ Benfica zahlreiche Chancen liegen

Borussia Dortmund ist drei Tage nach der Pleite bei Darmstadt 98 trotz zahlreicher Großchancen auch auf seiner Lieblingsbühne gestolpert und muss um den Einzug ins Viertelfinale der Champions League bangen.

Top-Torjäger Pierre-Emerick Aubameyang verschoss beim 0:1 (0:0) gegen den portugiesischen Rekordmeister Benfica im Estadio da Luz kläglich einen Handelfmeter (58.) und ließ zwei weitere Möglichkeiten fahrlässig liegen. Insgesamt verzeichnete der BVB neun Torchancen, Benfica hingegen nur eine.

"Wir waren die bessere Mannschaft und hatten große Tormöglichkeiten, vor allem den Elfmeter. Wir hätten den Sieg verdient gehabt. Wir werden es im Rückspiel besser machen und dann weiterkommen", sagte ein enttäuschter aber auch kämpferischer Weltmeister André Schürrle kurz nach dem Schlusspfiff bei "Sky".

Im Rückspiel am 8. März braucht der BVB einen Sieg mit mindestens zwei Toren Unterschied. Immerhin kann der Bundesligavierte im Westfalenstadion wieder auf die volle Unterstützung seiner Fans bauen. In Lissabon warteten Hunderte BVB-Anhänger bis zur Pause vor dem Gästeblock, weil es Probleme mit der elektronischen Einlasskontrolle gab. Die Dortmunder Fanabteilung berichtete via Twitter von Auseinandersetzungen mit der Polizei, spätestens mit dem Anpfiff der zweiten Halbzeit beruhigte sich die Lage.

Mitroglou und Ederson hellwach

Zu ruhig, beinahe im Tiefschlaf, kam die Elf von Trainer Thomas Tuchel aus der Kabine und kassierte prompt das 0:1. Der frühere Duisburger und Gladbacher Kostas Mitroglou staubte vor 55.124 Zuschauern nach einer Ecke völlig freistehend im Dortmunder Fünfmeterraum ab (48.). Bis dahin hatte Torhüter Roman Bürki einen verhältnismäßig ruhigen Abend verlebt - ganz im Gegensatz zu seinem Gegenüber Ederson.

Der Brasilianer sah sich in der ersten Halbzeit Aubameyang (10./38.) und Ousmane Dembélé (23.) gegenüber, die allerdings mehr oder weniger unbedrängt die Führung verpassten. Die größte Chance auf eine bessere Ausgangsposition für das Rückspiel vergab Aubameyang jedoch im zweiten Abschnitt. Nach einem Handspiel des Serben Ljubomir Fejsa scheiterte er mit seinem schwach geschossenen Strafstoß an Ederson. Wenig später erlöste ihn Tuchel und brachte Nationalspieler André Schürrle.

Dortmund drückt und scheitert mehrfach

Ohne Aubameyang verebbte der Dortmunder Offensivwirbel, ehe der eingewechselte Christian Pulisic mit einem abgefälschten Volleyschuss am überragenden Ederson scheiterte (84.). Die Gäste drückten Lissabon in die eigene Halbzeit, ohne Kapital aus der Überlegenheit zu schlagen.

Die Dortmunder Startelf hatte mit jener aus dem "komplett vergeigten" (Sportdirektor Michael Zorc) Darmstadt-Spiel nicht mehr viel gemein. Für das zweite Europapokalduell mit Benfica nach 1963/64 (1:2/5:0) kehrten Dembélé, Łukasz Piszczek, Marc Bartra und Kapitän Marcel Schmelzer in die Mannschaft zurück. Draußen blieben im eindrucksvollen Stadion des Lichts erwartungsgemäß Matthias Ginter, Emre Mor, Christian Pulisic und Dženis Burnić. Mario Götze (muskuläre Probleme) war in Dortmund geblieben.