16.02.2017 11:59 Uhr

Videobeweis: Premiere für deutsche Schiris

Felix Zwayer wird das Spiel leiten
Felix Zwayer wird das Spiel leiten

Noch vor der Einführung des Videobeweises ab der kommenden Saison der Bundesliga gibt es bereits den ersten Ernstfall für die deutschen Schiedsrichter. Beim Länderspiel zwischen Frankreich und Spanien am 28. März im Stade de France wird Bundesliga-Referee Tobias Stieler als Video-Assistent von FIFA-Schiedsrichter Feliy Zwayer fungieren.

"Es ist schon etwas Besonderes, als erster deutscher Schiedsrichter eine offizielle Partie leiten zu dürfen, bei der der Video-Assistent zum Einsatz kommt", sagte Zwayer: "Sonderlich viele Gedanken mache ich mir dazu aber noch nicht, da wir Bundesliga-Schiedsrichter seit Saisonbeginn intensiv in diesem Bereich testen und deshalb bereits jetzt gut auf einen solchen Einsatz vorbereitet sind."

Auch Stieler, der Zugriff auf sämtliche Kamerabilder haben wird und mit Zwayer via Funkverbindung kommunizieren kann, blickt der Aufgabe zuversichtlich entgegen. "Natürlich freue ich mich, als erster deutscher Video-Assistent eingesetzt zu werden. Wir haben in den zurückliegenden Monaten intensiv in diesem Bereich getestet", äußerte der Unparteiische: "Ich bin überzeugt, dass meine Live-Erfahrungen wertvoll für die weitere Vorbereitung aller Schiedsrichter auf die Premierensaison des Video-Assistenten in der Bundesliga sein werden."

Entscheidung zum Videobeweis erst 2018

Betreut wird das deutsche Schiedsrichter-Team vor Ort von Ex-Referee Hellmut Krug, dem Projektleiter für die Einführung des Video-Assistenten in der Bundesliga. Der Deutsche Fußball-Bund und die Deutsche Fußball Liga testen den Videobeweis bereits seit Beginn der laufenden Saison. Der Weltverband FIFA hat die Technologie in den vergangenen Monaten schon mehrfach zum Einsatz gebracht.

Nach den Vorgaben des International Football Association Board (IFAB) - den Regelhütern der FIFA - sind ab der kommenden Saison grundsätzlich vier potenziell entscheidende Situationen durch den Video-Assistenten überprüfbar: Tor, Elfmeter, Platzverweis (nicht Gelb-Rot) und Spielerverwechslung bei Gelben und Roten Karte. Ob die Technologie endgültig eingeführt wird, will der IFAB im März 2018 entscheiden - rechtzeitig vor der WM in Russland.