17.02.2017 09:44 Uhr

Nach Bayern-Debakel: Berater verteidigt Özil

Mesut Özil ging mit Arsenal bei den Bayern unter
Mesut Özil ging mit Arsenal bei den Bayern unter

Mesut Özils Berater Erkut Sögüt hat seinen Schützling nach der 1:5-Klatsche von Arsenal in der Champions League bei Bayern München in Schutz genommen.

"Kritik ist normal, wenn ein Spieler schlecht spielt. Aber Mesut hat das Gefühl, dass die Menschen nicht seine Leistung beurteilen, sondern ihn nach schlechten Ergebnissen zum Sündenbock machen", sagte Sögüt gegenüber der "BBC": "Nach diesen Spielen pickt sich die Öffentlichkeit einen Spieler heraus, der viel Geld gekostet hat und viel verdient - das ist Mesut. Aber es kann nicht sein, dass er immer der Sündenbock ist. Das ist nicht fair."

Özil, der gegen die Münchner genauso viele Pässe zum Mitspieler brachte wie Bayern-Torwart Manuel Neuer, habe in der Allianz Arena gar nicht glänzen können. "Bayern hatte 74 Prozent Ballbesitz", erklärte Sögüt: "Wie soll ein Zehner Chancen kreieren, wenn sein Team den Ball nie hat? Fußball ist ein Teamsport und Arsenal hat als Team nicht gut gespielt. Elf Spieler standen auf dem Platz, aber die Kritiker haben sich Mesut herausgepickt. War es der Grund, dass Arsenal fünf Tore kassiert hat?"

Die öffentliche Demontage seines Klienten habe laut Sögüt bereits im Vorfeld der Partie ihren Lauf genommen. "Da begannen die Diskussionen: 'Soll er spielen? Soll er nicht spielen?'"

Der Rechtsanwalt widersprach der öffentlichen Meinung, Özil tauche in großen Spielen grundsätzlich ab. "Was war mit dem Heimsieg gegen Chelsea in der laufenden Saison, oder dem Sieg gegen Manchester United im Jahr davor? Was ist mit den Spielen von Deutschland gegen Italien und Frankreich bei der EM 2016?", sagte Sögüt. 

Özil wird "100 Prozent geben, so lange er Spieler von Arsenal ist"

Auch zur immer wieder kehrenden Kritik an der Körpersprache Özils äußerte sich der Berater. Der Offensivspieler sei "süchtig" nach Erfolg. Wenn es nicht läuft, zeige er seinen Ärger. Özil sei kein Spieler, der "ohne Sinn und Verstand herumrennt, sodass jeder glaubt, dass er kämpft. Wenn es keinen Sinn macht, zu sprinten, spart er sich die Energie auf".

Weder die zuletzt anschwellende Kritik noch die stockenden Vertragsverhandlungen mit Arsenal haben laut Sögüt Einfluss auf die Leistung oder die Einstellung des Spielmachers bei den Gunners. "Er fühlt sich dem Klub verpflichtet. Er wird 100 Prozent geben, so lange er Spieler von Arsenal ist. Nichts kann das ändern", sagte der Berater.

Özils Vertrag in London läuft im Sommer 2018 aus. Einen Durchbruch bei den Gesprächen über eine Verlängerung blieb bisher aus, angeblich aufgrund der horrenden Gehaltsforderungen des 83-fachen DFB-Nationalspielers.