21.02.2017 12:12 Uhr

Ancelotti spendet nach "Stinkefinger"

Carlo Ancelotti wurde nach Spielende in Berlin bespuckt
Carlo Ancelotti wurde nach Spielende in Berlin bespuckt

Carlo Ancelotti bezahlt für seine "Stinkefinger"-Aktion gegen Fans von Hertha BSC - er tut dies allerdings freiwillig.

Das offizielle Verfahren des Deutschen Fußball-Bundes gegen den Trainer des FC Bayern wurde damit eingestellt. Aufgrund seiner Mittelfinger-Geste wird Ancelotti aber aus freien Stücken eine Zahlung in Höhe von 5.000 Euro an die DFB-Stiftung leisten. Das bestätigten die Münchner am Dienstagvormittag. 

Der Italiener war nach dem 1:1-Unentschieden des FCB im Berliner Olympiastadion von einem Hertha-Anhänger bespuckt worden und ließ sich aus diesem Grunde zum Zeigen des "Stinkefingers" hinreißen.

In einer Stellungnahme des Rekordmeisters hieß es: "Grundsätzlich halten wir die menschliche Reaktion mit der Geste von Carlo Ancelotti auf die üble Spuckattacke für emotional nachvollziehbar."

Der DFB bestätigte kurze Zeit später in einer Pressemitteilung, dass das Verfahren gegen Ancelotti "mit Zustimmung des DFB-Sportgerichts eingestellt" worden sei. Die Spende erfolgt an die Sepp-Herberger-Stiftung.

Ancelotti hatte für seinen Aussetzer bereits von vielen Kollegen aus der Liga Unterstützung erfahren. "Ich kann den Kollegen absolut verstehen. Es ist respektlos, wenn man angespuckt wird. Keiner hat gerne die Spucke eines anderen im Gesicht. Die Hemmschwelle in den Stadien wird deutlich geringer", sagte etwa Gladbachs Trainer Dieter Hecking.

Wenn man gar nichts mehr machen dürfe "und als Aushängeschild dastehen muss, wird's auf die Dauer ein wenig unlustig. Ich denke auch, dass man da anders reagieren kann, aber es ist zumindest menschlich verständlich", meinte Kölns Trainer Peter Stöger.

Auch Augsburgs Manager Stefan Reuter positionierte sich in "Sky90" für den Bayern-Coach. "Wenn du bespuckt wirst, ist es sehr schwer, dich unter Kontrolle zu haben. Er weiß heute selber, dass sich das nicht gehört, aber in diesem Moment war das einfach die Reaktion. Wir sollten das wieder vergessen", sagte der Weltmeister von 1990.