22.02.2017 10:28 Uhr

Hasenhüttl vs. Stöger: CL nur Nebensache

Peter Stöger und Ralph Hasenhüttl treffen am Samstag aufeinander
Peter Stöger und Ralph Hasenhüttl treffen am Samstag aufeinander

Wenn am Samstag der 1. FC Köln auf RB Leipzig trifft, kommt es nicht nur zum Kampf um die internationalen Plätze, sondern auch zum Duell der österreichischen Bundesliga-Trainer.

Peter Stöger vom 1. FC Köln und Ralph Hasenhüttl von RB Leipzig haben eine gemeinsame Vergangenheit. In den 90-er Jahren spielten sie bei Austria Wien und holten unter anderem drei Meistertitel.

Als Trainer treffen die beiden Österreicher am Samstag zum sechsten Mal aufeinander. Die Bilanz fällt für Stöger dabei eher schlecht aus: vier Unentschieden und eine Niederlage musste der 50-Jährige hinnehmen.

Obwohl die Landsmänner jetzt Konkurrenten um die internationalen Plätze sind, schätzen sich die ehemalige Teamkollegen sehr. "Man spürt, dass Peter einen sehr guten Draht zu seinen Spielern hat. Er nimmt sich selbst nicht so wichtig und und schafft es trotzdem, sich über seine Fachkompetenz Respekt zu verschaffen", schwärmt Hasenhüttl über seinen Kollegen in der "Sport Bild" und ergänzt: "Natürlich zeichnen ihn sein sensationeller Humor und seine Ruhe aus."

Auch Stöger findet schmeichelnde Worte für seinen Kumpel: "Bei all seinen Trainerstationen (Unterhaching, Aalen, Ingolstadt, Leipzig; d. Red.) hat ihn ausgezeichnet, dass er weiß, welche Taktik seine Spieler umsetzten können. Diese Anpassungsfähigkeit ist für mich die größte Qualität bei einem Trainer."

In manchen Punkten beneiden sich die Coaches sogar: "Das Trainingsgelände ist vom Feinsten. Wir kämpfen um ein neues Gebäude und zwei Kunstrasenplätze" und das sei schon schwer, erklärte Stöger. Hasenhüttl dagegen ist beeindruckt von der Fankultur in Köln: "Wenn man es schafft, die Fans zu begeistern, herrscht eine unglaubliche Stimmung im Stadion, die es jedem Gegner schwer macht."

Zurückhaltung beim Thema "Europapokal"

Die Fans begeistern, das hat Köln in dieser Saison recht gut geschafft. Mit dem siebten Tabellenplatz kratzen die Geißböcke am Tor zur Europa League. Im Umfeld wird sogar von der Königsklasse geträumt. Doch Stöger tritt mächtig auf die Euphoriebremse: "Ich habe noch einen Vertrag bis 2020. Ich glaube, dass die Wahrscheinlichkeit in diesem Zeitraum eher gering ist." Träumen und hoffen dürfe man in Köln aber schon. Der Österreicher sieht seine Mannschaft noch nicht so weit, diese Konstanz über eine ganze Saison an den Tag zu legen. Vielmehr müsse der Klub hoffen, "dass die stärkeren Vereine schwächeln, so wie es teilweise in dieser Saison der Fall ist."

Auch Hasenhüttl gibt sich beim Thema "Champions League" recht bescheiden. Für den Trainer sei das in dieser Phase der Saison noch kein Thema. "Wir wollen dranbleiben: Wenn es nicht klappt, ist das aber auch kein Beinbruch." Schließlich sei es das erste Jahr in der Bundesliga für Leipzig: "Wir müssen aufpassen, dass wir uns nicht übernehmen", so der Trainer.