23.02.2017 13:18 Uhr

Union Berlin schielt auf die Bundesliga

Union Berlin nimmt Kurs auf Liga eins
Union Berlin nimmt Kurs auf Liga eins

Seit 2009 mischt der 1. FC Union Berlin ununterbrochen in der 2. Bundesliga mit. Vom Oberhaus träumen die Macher um Präsident Dirk Zingler schon seit einigen Jahren. Aber der Aufstieg als ausgesprochenes Ziel war immer tabu - bis jetzt.

"Wir sind Dritter und wollen als Minimum den Relegationsplatz schaffen. Ich schaue nicht mehr nach hinten", erklärte Mittelfeld-Ass Damir Kreilach forsch.

Vor dem Heimspiel am Freitag gegen 1860 München haben die Spieler ihre Zurückhaltung aufgegeben, nachdem das Team zuletzt durch einen 2:1-Erfolg beim Karlsruher SC den dritten Tabellenrang erklommen hatte. "Jeder bei uns in der Kabine will in der Bundesliga spielen. Wir wollen diese Chance in den letzten 13 Spielen nutzen", so Kreilach. Zu Hause brauchen die Berliner niemanden zu fürchten: An der Alten Försterei kassierten sie in den vergangenen 20 Partien nur eine Niederlage.

Ein Grund für den Erfolg der Köpenicker, in den letzten beiden Spielzeiten Sechster (2015/16) und Siebter (2014/15), war sicher auch das Geschick auf dem Transfermarkt. Wichtigster Einkauf ist Sebastian Polter, der von den Queens Park Rangers in die Hauptstadt zurückkehrte. Christopher Lenz (Holstein Kiel), Sören Brandy (Arminia Bielefeld), Collin Quaner (Huddersfield Town) und Christopher Quiring (Hansa Rostock) verschwanden von der Gehaltsliste.

"Wir schauen vor allem auf Hannover und Braunschweig"

Goalgetter Polter ist mit rund 1,6 Millionen Euro Ablöse der teuerste Spieler der Vereinsgeschichte. Gerade dieser Transfer sagt: Die Eisernen meinen es ernst. "Wer sich von hinten heranpirscht, ist uns egal", meint Abwehrchef Toni Leistner. "Wir schauen vor allem auf Hannover und Braunschweig."

Der zu Saisonbeginn verpflichtete Coach Jens Keller ist ein weiterer Erfolgsgarant. Der 46-Jährige hat dem Team Selbstvertrauen eingeflößt. Keller genießt nach aufregenden Zeiten auf Schalke die Ruhe im Köpenicker Kiez. Er hat kein Problem damit, dass seine Spieler die Bundesliga jetzt fest im Blick haben. "Die Spieler müssen auch bereit sein, eine Spitzenmannschaft zu sein, aber wir müssen auf dem Boden bleiben", fordert der Chefcoach.

Union (38 Punkte) ist im Aufwind, Ausrutscher nicht erlaubt. Auch die direkten Konkurrenten aus Stuttgart (44) und Hannover (41) spielen am Wochenende zu Hause. Vergleichsweise schwerer hat es der formschwache Viertplatzierte Eintracht Braunschweig (37) beim SV Sandhausen.