24.02.2017 15:22 Uhr

Endlich die Wende? Maracanã wieder mit Strom

Das Maracanã-Stadion in Rio de Janeiro ist derzeit in einem desolaten Zustand
Das Maracanã-Stadion in Rio de Janeiro ist derzeit in einem desolaten Zustand

Nach Wochen der Unsicherheit gibt es wieder Hoffnung, dass das verwahrloste Maracanã-Stadion zu alter Blüte zurückfindet.

Eine Stromrechnung in Höhe von über einer Million Reais (300.000 Euro) wurde bezahlt, so dass es wieder Strom gibt. Der vertrocknete Rasen soll durch Bewässerung versucht werden zu retten.

Nachdem genehmigt worden ist, dass Flamengo Rio de Janeiro seine Vorrundenspiele in der Copa Liberatores im Maracanã austragen darf, gebe es Bemühungen, das Stadion notdürftig wieder instand zu setzen, berichtete das Portal "O Globo" am Freitag. Als erstes Spiel in diesem Jahr wird Flamengo im Maracanã am 8. März den Lieblingsklub von Papst Franziskus, San Lorenzo aus Argentinien empfangen.

Nach den Olympischen Spielen 2016 hatte die Betreibergesellschaft, die mehrheitlich dem von einem Korruptionsskandal erschütterten Baukonzern Odebrecht gehört, sich geweigert, das Stadion wieder so von dem Olympia-Organisationskomitee zu übernehmen. Wegen Umbauarbeiten für Olympia fehlten tausende Sitze, durch das Feuerwerk bei Eröffnungs- und Schlussfeier wurden Schäden am Dach moniert. Touristen können das Stadion seit fast einem Jahr nicht besuchen, zudem stahlen Einbrecher auch noch Fernseher und andere Geräte.

Wer zahlt die anstehenden Renovierungsarbeiten?

Bei dem Spiel von Flamengo werden wegen der fehlenden Sitze weniger Eintrittskarten verkauft, normalerweise können über 75.000 Zuschauer in das Stadion. Aber zunächst muss noch die Polizei grünes Licht für das Spiel geben - das geht aber erst nach Karneval.

Unabhängig davon versucht Odebrecht, seine Konzession zu verkaufen, Favorit ist laut Berichten die französische Unternehmensgruppe Lagardére. Unklar ist aber, wer die anstehenden Renovierungsarbeiten zahlen wird - pro Jahr sind für das Stadion 5,5 Millionen Reais Miete (1,7 Mio Euro) an den Bundesstaat zu entrichten, die Betreiberkonzession läuft 35 Jahre.