25.02.2017 17:58 Uhr

Verliert Meister Salzburg seinen Stürmerstar?

Jonatan Soriano könnte bald den amtierenden Meister verlassen
Jonatan Soriano könnte bald den amtierenden Meister verlassen

Goalgetter Jonathan Soriano steht bei Österreichs Fußballmeister Salzburg offenbar knapp vor dem Abgang nach China. Wie die Bullen kurz vor Beginn des Bundesliga-Heimpartie gegen Mattersburg bekanntgaben, hat der Spanier vom Club die Freigabe für Verhandlungen erhalten und stand auch nicht im Kader der für 18.30 Uhr terminisierten Partie. Das Transferfenster in China schließt am Dienstag.

Beim Interessenten soll es sich um den chinesischen Erstligisten Beijing Guoan handeln, kolportiert wird eine Ablösesumme von zehn Millionen Euro. Sollte der ehemalige Barcelona-B-Kicker tatsächlich nach Asien wechseln, würde nach fünf Jahren eine höchst erfolgreiche Ära des 31-jährigen Katalanen in Salzburg zu Ende gehen.

Salzburgs Sportdirektor Christoph Freund bestätigte gegenüber "Sky" die Verhandlungen mit den Chinesen. "Johnny (Soriano) hat uns darum geben, Gespräche zu führen. Wir haben dem zugestimmt", erklärte Freund in der Pause des Mattersburg-Spiels. "Es war Johnnys großer Wunsch. Es kann schnell gehen, aber bevor die Tinte nicht trocken ist, kann man nicht fix davon ausgehen."

Freund sprach von einer "außergewöhnlichen Summe", die man für den Spanier kassieren würde. "Er war unser Aushängeschild, hat den Verein geprägt. Aber wir haben auch jetzt wieder eine sehr, sehr gute Mannschaft", betonte Freund. "Zeitpunkte kann man sich nicht aussuchen. Das haben wir natürlich nicht geplant, das hat sich erst in den letzten Tagen ergeben. Wir werden dem Spieler nichts mehr in den Weg legen. Wir haben stets ein sehr gutes Verhältnis gehabt."

Der Stürmer, dessen Vertrag bis Ende Juni 2018 anberaumt ist, hatte wesentlichen Anteil an vier Meister- und Cuptiteln und ist mit 120 Toren in 144 Ligapartien der erfolgreichste in der Bundesliga je tätige Legionär. Zwei Treffer fehlen ihm noch, um zur Nummer zehn der "ewigen" BL-Torschützenliste, Toni Polster, aufzuschließen.

Wechselspekulationen um Soriano stehen bereits seit längerer Zeit im Raum, Verein und Spieler winkten bisher aber ab. "Ich bleibe ruhig, denn ich bin hier und will mit dieser Mannschaft Meister und Cupsieger werden", erklärte Soriano etwa noch nach dem Frühjahrsauftakt vor zwei Wochen.

Freund räumte auch die Möglichkeit eines weiteren Transfers ein. So soll mit dem Norweger Fredrik Gulbrandsen ein weiterer Stürmer vor dem Wechsel zu RB New York stehen. "Das ist eine Möglichkeit, das könnte auch in den nächsten Tagen passieren", sagte Freund. Ein Abgang des im Sommer geholten 24-Jährigen hänge nicht mit einem eventuellen Transfer Sorianos zusammen.

Sechstteuerster Transfer?

Vor gut zwei Jahren hatte mit dem brasilianischen Stürmer Alan ein anderer Bulle den Verein in Richtung China verlassen. Alan wechselte im Jänner 2015 für gut 12 Millionen Euro zum chinesischen Serienmeister Guangzhou Evergrande, für den er nach wie vor tätig ist. Nach Sadio Mane (15 Millionen Euro, Southampton, 2014), Naby Keita (15/RB Leipzig, 2016), Kevin Kampl (12, Dortmund, 2014), Dayot Upamecano (12, Leipzig, 2017) und Alan (11,1, Guangzhou/CHN, 2015) wäre Soriano der sechstteuerste Spieler, der von Salzburg ins Ausland wechselt.

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red