08.03.2017 12:09 Uhr

Real kann sich auf Jubilar Ramos verlassen

Ramos bewies in Neapel Köpfchen
Ramos bewies in Neapel Köpfchen

Sergio Ramos hat es wieder getan. Der Kapitän des spanischen Rekordmeisters Real Madrid war in der Champions League erneut zur Stelle und befreite sein Team aus einer brenzligen Situation. Diesmal leitete der Verteidiger beim 3:1-Erfolg in Napoli mit zwei Kopfball-Toren die Wende ein. "Ich bin glücklich, dass wir weiter sind", sagte der 30-Jährige nach seiner 100. Königsklassen-Partie.

Die Neapolitaner erhofften sich vor dem vielleicht größten Spiel der vergangenen 30 Jahre Hilfe von oben. Sie beteten vor dem Achtelfinal-Rückspiel zum heiligen Propheten Pater Pio oder riefen wahlweise den Stadtheiligen San Gennaro an. Und holten beim städtischen Fußball-Heiligen Diego Maradona Rat, dem die Stadtregierung rechtzeitig die Ehrenbürgerschaft zugesprochen hatte.

In der ersten Hälfte schienen Hoffen und Beten zunächst eine positive Wirkung zu entfalten, denn Napoli belagerte im rappelvollen Stadion San Paolo das Tor von Keylor Navas. Die Real-Stars wusste zeitweise nicht, wie ihnen geschah. Schon nach 24 Minuten hatte Dries Mertens die Italiener nach der 1:3-Niederlage im Hinspiel in Führung gebracht. Als das Spiel eine Stunde später vorüber war, fragten sich die leidenschaftlichen Tifosi, was wohl aus dem Abend geworden wäre, wenn der Belgier kurz darauf nicht die Stange, sondern zum 2:0 getroffen hätte.

Es kam schließlich nicht zum Happy End, weil Napoli nach der Pause die Kraft fehlte und es Abwehrchef Ramos war, der Real erlöste. Innerhalb von sechs Minuten köpfelte der Routinier nach Eckbällen von Toni Kroos ins Netz, sorgte für die Wende in dem Spiel und die Entscheidung in dem Achtelfinal-Duell. Das 3:1 besorgte Alvaro Morata in der Nachspielzeit.

Knackpunkt nach der Pause

"Wir haben wirklich gut gespielt in den ersten 45 Minuten, aber die zwei Tore früh in der zweiten Hälfte haben den Wind aus unseren Segeln genommen", erklärte Napoli-Coach Maurizio Sarri. "Deswegen waren nicht in der Lage, in der zweiten Hälfte dieselbe Intensität zu behalten."

Ramos gab zu, dass das Spiel anders hätte ausgehen können, "aber wir haben es zusammen auf die Reihe bekommen. Wenn wir die Formel wüssten, wäre alles einfach. Aber manchmal funktionieren die Dinge nicht so, wie man sich darauf vorbereitet hat", sagte der bald 31-Jährige.

Ramos hat nicht zum ersten Mal in der Champions League den Unterschied für die Königlichen ausgemacht. Schon vor drei Jahren hatte der Kopfball-Spezialist für Real das Halbfinal-Rückspiel gegen Bayern München auswärts mit einem Doppelpack geprägt, ehe er im Finale seine Mannschaft gegen Atletico Madrid in der 93. Minute in die Verlängerung rettete und den Weg zum Triumph ebnete. Im Vorjahr erzielte er abermals im Finale gegen Atletico das 1:0 und verwandelte auch im Elfmeterschießen seinen Penalty souverän.

Nun durfte sich der "Capitan" erneut feiern lassen. "Ich bin glücklich, dass wir weiter sind, aber wir müssen die Fehler analysieren, die wir gemacht haben", blieb der Fußball-Weltmeister und zweifache Europameister bescheiden. Dass der zweite Treffer dem Unglücksraben Mertens als Eigentor angelastet wurde, war seine einzige Enttäuschung an diesem Abend. "Das ist ein Witz! Sie haben mir meinen Doppelpack gestohlen", meinte Ramos.

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apa