08.03.2017 12:14 Uhr

Vorverkauf für Confed Cup läuft schleppend

Moskaus Otkrytije Arena ist einer der Schauplätze
Moskaus Otkrytije Arena ist einer der Schauplätze

Der Countdown zum Confed Cup in Russland läuft. Bunte Plakate mit Fußballstars zieren Moskauer Bushaltestellen, die Behörden rühren kräftig die Werbetrommel für das Turnier der Champions von 17. Juni bis 2. Juli, das als Generalprobe für die Weltmeisterschaft 2018 gilt. Doch noch will der Funke bei den Russen nicht überspringen.

Mit einem bunten Event am Donnerstag in St. Petersburg startet 100 Tage vor dem ersten Anstoß der Countdown für das Turnier, das unter dem Motto "Fußball der Champions - Traum der Fans" läuft. Doch die Begeisterung will drei Monate vor den Partien von Weltmeister Deutschland, Europameister Portugal, Südamerika-Champion Chile und Afrikameister Kamerun nicht so recht aufkommen. Bester Indikator: Der Ticketverkauf für die Spiele in St. Petersburg, Moskau, Sotschi und Kasan lahmt.

"Mir wurde gesagt, dass die Fans in Russland erst im letzten Moment Eintrittskarten kaufen. Ich rufe Sie auf, kaufen Sie Ihre Tickets früher", appelliert FIFA-Funktionär Colin Smith vergangene Woche in Moskau. Bis Jänner konnte die FIFA weltweit erst rund 82.000 Karten von insgesamt fast 700.000 verfügbaren Tickets verkaufen.

Auch für die Weltmeisterschaft im nächsten Jahr ist das Interesse bisher verhalten. Einer Erhebung des staatlichen Instituts WZIOM zufolge wollen sich nur 18 Prozent der Hauptstadtbewohner Karten kaufen. In der Fachpresse ist die Stimmung dafür ungetrübt. Der Confed Cup werde ein "köstlicher Aperitif" vor der WM, schreibt der "Sport-Express". Sportlich sehen die Experten die Realität: Ein Sieg der Sbornaja beim Confed Cup sei nichts als ein Traum, räumt das Blatt ein.

Russland unter Leistungsdruck

"Dabei sein ist alles - das reicht uns hier nicht. Wir müssen uns auf dem Niveau der Champions beweisen, um zu sehen, wo wir stehen", sagte aber Teamchef Stanislav Cherchesov kürzlich in einem Interview. Für den Feinschliff will der 53-Jährige kurz vor dem Turnier in seiner jahrelangen Zweitheimat sorgen. Auf dem Programm stehen im Mai und Juni zwei Wochen Trainingslager in Tirol. Ex-Torhüter Cherchesov stand zwischen 1996 und 2002 zwischen den Pfosten des FC Tirol und war von 2004 bis 2006 deren Trainer.

Nach der Blamage der Russen bei der Europameisterschaft 2016 mit nur einem Punkt aus drei Matches will er ihr Spiel effizienter machen. "Für besonders viel Fair Play bekommt man keine Punkte. Wir sind ja nicht beim Eiskunstlauf", sagt der Coach.

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apa