08.03.2017 14:03 Uhr

Aue setzt auf Trainer-Talent Tedesco

Soll Aue vor dem Abstieg bewahren: Domenico Tedesco
Soll Aue vor dem Abstieg bewahren: Domenico Tedesco

Erzgebirge Aue hat in Domenico Tedesco einen neuen Cheftrainer und Nachfolger des zurückgetretenen Pavel Dotchev gefunden.

Trainer-Talent Domenico Tedesco soll Schlusslicht Erzgebirge Aue vor dem Abstieg aus der 2. Bundesliga retten. Der 31-Jährige erhielt bei den Veilchen einen Vertrag bis 2018. Seine Ausbildung zum Fußballlehrer hatte der bisherige Jugendtrainer von 1899 Hoffenheim 2016 als Jahrgangsbester absolviert - noch vor Julian Nagelsmann.

Der in Italien geborene Tedesco tritt in Aue die Nachfolge von Pawel Dotchev an und sitzt am Freitag im wichtigen Heimspiel gegen den Karlsruher SC (18:30 Uhr) erstmals auf der Trainerbank. Dotchev war nach dem 1:4 gegen Dynamo Dresden vor gut einer Woche zurückgetreten. Beim 2:2 in Bielefeld am Sonntag betreute Co-Trainer Robin Lenk das Team.

"Ich bin der Meinung, dass die Mannschaft einen brutalen Willen hat, sie ist intakt. Das habe ich schon am Morgen beim ersten Training festgestellt", sagte der Deutsch-Italiener. Über seinen Stil meinte Tedesco: "Ich stelle die Spieler in den Vordergrund, bin kein Laptop-Trainer." Sein Vertrag gilt sowohl für die zweite als auch für die dritte Liga.

Der Coach war im Sommer 2015 vom VfB Stuttgart nach Hoffenheim gewechselt und absolvierte parallel zu seiner Arbeit die Ausbildung zum Fußballlehrer. Im März 2016 schloss er als Jahrgangsbester mit der Note 1,0 ab und verwies Hoffenheims Bundesliga-Coach Nagelsmann auf den zweiten Rang.

Kein leichtes Unterfangen

Offenbar war Aue beeindruckt. "Er hat einen Plan von modernem Fußball. Ein Trainer mit einer solchen Ausbildung ist vielleicht genau das, was wir jetzt brauchen", sagte Präsident Helge Leonhardt. Zur Lage beim Kumpelverein meinte der Präsident: "Die Fackel ist noch nicht aus, die Fackel brennt."

Tedesco tritt ein schweres Erbe an. Nach nur einem Sieg aus den letzten 14 Spielen haben die Auer gerade einmal 19 Punkte auf dem Konto. Noch besteht Tuchfühlung zu Arminia Bielefeld (20) und dem KSC (21). Als Co-Trainer in der schwierigen Phase fungieren Lenk, Werner Schoupa und Max Urwantschky.

Aue hatte unter Dotchev im vergangenen Sommer den Aufstieg in die 2. Liga geschafft. Seitdem kehrte aber nie richtig Ruhe ein. Bereits in der Saisonvorbereitung hatte sich der Verein mit vielen Nebengeräuschen von Sportdirektor Steffen Ziffert getrennt. Bleibt zu hoffen, dass sich nun die Wogen glätten.