Enttäuschung ja, Frust nein: Nach dem 0:3 gegen den FC Bayern München hielt sich Frankfurt-Coach Niko Kovač mit Kritik zurück. Dennoch sieht er bei seiner Mannschaft einige Baustellen.

Herr Kovač, wie bewerten sie das 0:3 bei Bayern München?

Niko Kovač: "Wenn man fünf, sechs hochkarätige Chancen nicht nutzt, muss man sich nicht wundern. Wir haben 37 Minuten sehr gut gespielt und Bayern vor Probleme gestellt. Nach dem 3:0 haben die Bayern das Spiel verwaltet."

Was nehmen Sie aus dem Spiel mit?

"Wir können viel Positives mitnehmen. Wir haben Bayern das Leben schwer gemacht. Ich bin sicher, dass wir mit so einer Leistung bald auch wieder Punkte auf der Habenseite haben werden."

Es war aber die fünfte Niederlage in Folge. Was ist nach einer starken Hinrunde zuletzt schiefgelaufen?

"Es zieht sich leider wie ein roter Faden durch unsere Spiele, dass wir unsere vielen glasklaren Chancen nicht nutzen, um uns das nötige Selbstvertrauen zu holen. Es fehlt die letzte Entschlossenheit. Aber irgendwann geht der Ball wieder hinter die Linie. Es ist schlimmer, wenn man verliert und gar keine Chancen hat."

Nach der Hinrunde wurde bereits von Europacup geschrieben. Hat dies die Eintracht zuletzt belastet?

"Ich bin immer Realist gewesen und habe davor gewarnt, uns da reinzuschreiben, wo wir im Moment nicht hingehören. Man merkt bei uns, wenn Spieler fehlen, dass uns dann auch die Qualität fehlt."

Wie sehen denn die Ziele aus?

"Wir sind realistisch, unser Ziel sind nach wir vor 40 Punkte. Alles andere, was passiert, ist unwichtig. Ich bin aber sicher, dass wir am Schluss sagen können, dass es eine gute Saison war. Wir stehen ja auch im Halbfinale des DFB-Pokals und damit auf einer Stufe mit dem FC Bayern (lacht). Vielleicht erreichen wir auch das Finale. In der Liga hoffen wir, dass wir die letzten zehn Spiele erfolgreicher spielen als jetzt."