14.03.2017 10:03 Uhr

Rapid-Boss geht in die Gegenoffensive

Michael Krammer sieht Zündler am Werk
Michael Krammer sieht Zündler am Werk

Rapid-Präsident Michael Krammer hat sich die Saison anders vorgestellt. Sein Klub findet auch unter Damir Canadi nicht aus der Krise. Rückendeckung gab es am Dienstag in einem Interview mit der "Kronen Zeitung" trotzdem - und Kritik an den Kritikern.

Es fehle nur "die Ruhe und Gelassenheit vor dem Tor", erklärte Krammer. Zu seiner "Erfindung" Damir Canadi steht er weiterhin. Nach der Beurlaubung von Trainer Mike Büskens und Sportdirektor Andreas Müller wurde der 46-Jährige vom SCR Altach geholt. Die Vorarlberger wurden ohne ihn sensationell Winterkönig, sind nun Zweiter. Canadi gelang die Trendwende bei den grün-Weißen indes nicht. Rapid ist dem Abstiegskampf näher als dem Rennen um die Europacupplätze, geschweige denn der Titelentscheidung.

"Er hat bis 2018 einen Vertrag, da hat sich nichts geändert. Niemand hat das Gefühl, dass hier nicht ordentlich und mit letzter Konsequenz gearbeitet wird", wird Krammer von der "Kronen Zeitung" zitiert. Er sei auch weiterhin überzeugt, dass er zu Rapid passe.

Krammer gibt Kritikern Contra

"Von außen wird ohnehin genug gezündelt. Es brennt daher bei uns eh schon überall", ging Michael Krammer in die Gegenoffensive. "Die Experten, die jetzt auf uns draufhauen, haben uns zu ihm gratuliert", meint er. Das selbe gelte für getätigte Spielertransfers im vergangenen Sommer. "Gerade die Experten, die uns vor der Saison zum Titelfavoriten erklärt und zu Močinić und Traustason gratuliert haben, wissen jetzt alles besser."

Dabei hatte Krammer zu Saisonbeginn noch selbst ganz große Töne in Richtung Ligakrösus gespuckt. Rapid werde Salzburg in einem Jahr zeigen, wie man in die Champions League komme. "Ich habe das nicht ins Blaue hinein gemacht. Wir haben viel in den Kader investiert, dazu das Stadion - niemand hätte verstanden, wenn der Europacup unser Ziel gewesen wäre", so Krammer weiter. Freilich steht der Rapid-Boss nicht alleine mit dieser Meinung da.

Noch beim letzten Heimspiel der Vorsaison hatte der von Vereinsseite derzeit hochgelobte Anhang Meisterteller und Cupsieg per Spruchband verlangt. Damals war freilich noch Zoran Barisic Trainer, der nach drei Vizemeistertiteln hinter dem budgetär bisher haushoch überlegenen Salzburgern, trotzdem in der Kritik stand und gehen musste.

Gegenüber dem "Kurier" legte Krammer noch eins drauf: "Mein Ego braucht dieses Amt wirklich nicht. Wenn mir jemand garantieren könnte, dass wir mit einem anderen Präsidenten nächste Saison das Double holen, trete ich heute noch zurück." Realistisch sei diese Frage allerdings ohnehin nicht. 

Nur finanziell sorgenfrei

Finanziell hat Rapid die Lücke zumindest verkleinert. Stadion sei Dank, da ist auch die drohende Auszeit vom Europacup zu verkraften. Krammer verweist trotz "unvorhergesehener Ausgaben" auf einen Polster von "zehn Millionen an Eigenkapital". 

Am Mittwoch müssen die Lizenzunterlagen bei der Bundesliga eingereicht werden. Schweißperlen gibt es also keine auf der Stirn. Auch wenn der bis Saisonende laufende Vertrag mit Dresssponsor Wien Energie noch nicht verlängert wurde. Das soll aber nur noch eine Formalität sein.

Mehr dazu:
>> Rapid im Unglück - Keine Trainerdebatte 

red