17.03.2017 07:40 Uhr

Mourinho kritisiert Uniteds Transferpolitik

José Mourinho kritisiert die Transferpolitik von Manchester United
José Mourinho kritisiert die Transferpolitik von Manchester United

Manchester Uniteds Teammanager José Mourinho hat die Transferpolitik seines Arbeitgebers in den letzten Jahren kritisiert - und damit indirekt auch seinen Amtsvorgänger Louis van Gaal.

"Als ich kam, fand ich einen traurigen Verein vor. Manchester United verkaufte Spieler, die ich nie verkauft hätte, und kaufte Spieler, die ich nie gekauft hätte", sagte der Portugiese gegenüber der "BBC". Auch Namen nannte Mourinho: "Ich hätte niemals Di María, Chicharito oder Welbeck verkauft, niemals keine Chance."

Alle drei Akteure hatte van Gaal in seiner Amtszeit bei United abgegeben. Danny Welbeck wechselte im Sommer 2014 zu Arsenal, Di María ein Jahr später zu Paris Saint-Germain. In der selben Transferperiode schnappte sich auch Bayer Leverkusen Javier "Chicharito" Hernández.

Mourinho äußerte sich auch zur bisher wenig glanzvollen ersten Saison der Red Devils unter seiner Regie. "Wir sind nicht bereit, wieder Manchester United zu sein, wieder dominant zu sein, wieder alles zu gewinnen", erklärte "The Special One". "Wir kämpfen natürlich um jedes Spiel, jeden Punkt. Aber zwischen den generellen Ambitionen eines solch gigantischen Klubs und der Realität klafft eine Lücke."

Dennoch gebe er sich nicht mit dem Gewinn des relativ unbedeutenden Community Shield, dem englischen Supercup, im August zufrieden. "Wir müssen um die Top-Vier kämpfen und um die Champions League. Die Saison ist noch nicht beendet."

Star-Neuzugänge? "Wir brauchen nicht die Champions League"

Sollte sein derzeit nur auf Rang sechs notiertes Team die Qualifikation für die Königsklasse erneut verpassen, sei das im Hinblick auf zukünftige Verstärkungen für den Kader kein großes Problem.

"Manchester United ist sehr mächtig, wir brauchen nicht die Champions League, um die besten Spieler zu bekommen", so Mourinho. "Zlatan könnte noch in Paris sein, Mkhitaryan bei Borussia Dortmund, Pogba bei Juventus. Wir waren in der Lage, diese Spieler zu bekommen, weil sie wissen, dass Manchester United früher oder später wieder dort (in der Champions League, Anm. d. Red.) sein wird."

Wenn potenzielle Neuzugänge aufgrund einer möglichen Nicht-Teilnahme am wichtigsten europäischen Vereinswettbewerb nicht zu United wechselten, sei er "froh, dass sie nicht kommen".

Lob für Pogba und Ibrahimović

Mourinho verteidigte erneut seinen 105-Millionen-Euro-Weltrekordeinkauf Paul Pogba gegen die öffentliche Kritik. Für den ehemaligen Turiner sei der Wechsel nach England "nicht leicht" gewesen. Der Fußball auf der Insel unterscheide sich "sehr stark" von dem in Italien.

Trotzdem sei er von den bislang durchwachsenen Leistungen des Franzosen nicht enttäuscht. "Das Wichtigste ist seine Persönlichkeit. Er ist professionell und wird sich mit Sicherheit weiterentwickeln", ergänzte Mourinho.

Dass Superstar Zlatan Ibrahimović trotz seines fortgeschrittenen Alters bei United auf Anhieb zum absoluten Schlüsselspieler avancierte, überraschte Mourinho nicht. "Ich kenne seine Persönlichkeit, seinen Körper. Ich weiß, welche Ambitionen in hierhin gebracht haben. Kann er es in der besten Liga der Welt schaffen? Überall anders hat er es vorher geschafft. Und er macht es absolut überragend."