18.03.2017 11:55 Uhr

Reise in die Vergangenheit für Heidel und Eberl

Auf Christian Heidel und Max Eberl warten am Wochenende zwei besondere Spiele
Auf Christian Heidel und Max Eberl warten am Wochenende zwei besondere Spiele

Christian Heidel reist in seine Vergangenheit, Max Eberl trotz neuer Bekenntnisse in seine mögliche Zukunft: Drei Tage nach dem direkten Duell in der Europa League stehen für die Manager von Schalke 04 und Borussia Mönchengladbach in der Bundesliga besondere Spiele an.

"Ich habe eine Wohnung, die ist 70 m entfernt von dem Hotel, in dem wir wohnen", sagte Heidel vor der Rückkehr am Sonntag zu seinem Ex-Klub FSV Mainz 05: "Jetzt kann ich mir überlegen, wo ich schlafe."

24 Jahre lang war der frühere Autohändler der Macher beim Karnevalsverein. Mit Geschick und Ausdauer führte er die Rheinhessen in die Bundesliga und den Europacup, gab den heutigen Startrainern Jürgen Klopp und Thomas Tuchel die erste Chance. "Ich freue mich, dort Freunde und gute Bekannte zu sehen", sagte der Schalker Sportvorstand, lenkte den Fokus aber schnell von sich auf den Sport: "Wir wollen dieses Spiel gewinnen, und das ist das Wichtigste."

Schlechte Stimmung am Niederrhein

Nach dem Viertelfinaleinzug in der Europa League hat Schalke in der Bundesliga noch großen Nachholbedarf. Die Königsblauen sind als Tabellenelfte genauso weit von Rang sieben, der noch zur Europapokalteilnahme reichen könnte, wie vom Relegationsplatz entfernt - jeweils vier Punkte. Mit einem Sieg in Mainz könnte die Aufholjagd auf die internationalen Plätze im x-ten Versuch doch noch rasanter werden. Bei einer Niederlage könnten die Gelsenkirchener in den Abstiegskampf rutschen.

Zwei Zähler mehr hat der Neunte Mönchengladbach, aber nach dem Europacup-Aus am Donnerstag die deutlich schlechtere Stimmung - und mit Bayern München am Sonntag den schwerstmöglichen Gegner. Zudem einen, der in den vergangenen Wochen und Monaten für einige Unruhe rund um den Borussia-Park sorgte, indem er rund um die Personalie Eberl zwar nichts bestätigte, aber die Gerüchte trotz einiger Dementis auch nicht endgültig beendete.

Eberl widerspricht Wechsel-Gerüchten

Der 43 Jahre alte Sportdirektor der Gladbacher selbst wiederholte vor dem Duell mit dem Rekordmeister und Spitzenreiter: "Ich habe immer gesagt, dass es kein Angebot gibt, dass ich Vertrag habe und dass ich mich bei Borussia wohlfühle." Bis 2020 läuft sein Vertrag in Mönchengladbach, dennoch halten sich Spekulationen über einen möglichen Wechsel hartnäckig, weil Bayerns Wunschkandidat Philipp Lahm abgesagt hat.

Doch gefühlt wurde die Distanz zwischen Eberl und München am Freitag etwas größer. "Es gibt nichts anderes momentan, als dass ich im Sommer Sportdirektor in Gladbach bin", sagte er - und fügte an: "Ich kann das 'momentan' auch weglassen. Denn es gibt keinen anderen Ansatz."

Hecking klagt über hohe Belastung

Sportlich bereitet Gladbach Sorgen, dass der beeindruckende Aufschwung nach der Winterpause zuletzt ins Stocken geriet. Die 1:2-Pleite vor einer Woche in Hamburg und das Europa-League-Aus mit 2:2 nach 2:0-Führung gegen Schalke haben die Fohlen innerhalb von fünf Tagen doppelt zurückgeworfen. Eine Niederlage gegen den FC Bayern würde im Kampf um einen Platz im internationalen Wettbewerb einen weiteren Rückschlag bedeuten.

Hinzu kommen nicht unerhebliche Personalprobleme: Gegen Schalke musste Trainer Dieter Hecking schon auf Kapitän Lars Stindl (muskuläre Probleme im Hüftbereich) und Thorgan Hazard (Probleme mit dem Wadenbein- und Schienbeinkopf) verzichten. Fraglich ist auch der Einsatz von Mahmoud Dahoud (muskuläre Probleme), Fabian Johnson (Muskelfaserriss) und Christoph Kramer (Innenbandteilriss) fallen definitiv aus.

"Die Verletzungen begleiten uns leider, deshalb können wir auch nicht so rotieren wie gewünscht. Die Belastung ist hoch", sagte Hecking vor dem 41. Pflichtspiel der Borussia in dieser Saison.