So alt wie die Geschichte des Confed Cups, der 1992 von der FIFA aus der Taufe gehoben wurde, ist wohl auch die Diskussion um die Sinnhaftigkeit der vermeintlichen "WM-Generalprobe". Die Klubs wünschen sich eine Auszeit für ihre viel belasteten Stars oder bangen schlicht um die Gesundheit der Kicker.

2017 kommt zudem ein weiterer Nominierungs-Stolperstein für Bundestrainer Joachim Löw hinzu: Zeitgleich steigt in Polen die U21-EM, viele DFB-Talente dürften damit ohnehin außen vor bleiben.

BVB-Boss Hans Joachim Watzke hat nun kurzerhand die ganze Veranstaltung infrage gestellt: "Ich verstehe, dass so ein Turnier als Testlauf für den Gastgeber der WM ganz cool ist, aber der sportliche Wert ist meiner Meinung nach sehr gering. Wenn der Confed Cup ausfallen würde, würde es auch kaum jemanden interessieren", so Watzke gegenüber der "Sport Bild". Was die Auswahl der Akteure, die den amtierenden Weltmeister im Juni 2017 in Russland vertreten werden angeht, vertraut Watzke allerdings auf Löws Weitsicht: "Ich glaube, dass Jogi Löw klug genug ist, das ausgewogen zu lösen."

Dass das Dortmunder Oberhaupt Stellung bezieht, verwundert kaum, kursieren doch bereits Gerüchte, dass das Bayern-Quartett Manuel Neuer, Mats Hummels, Jérôme Boateng und Thomas Müller seine Nicht-Nominierung schon in der Tasche hat. Eine Lücke, die sicher nicht zuletzt Watzkes Schützlinge füllen müssten.

Aber nicht nur Watzke wird nicht müde, den Confed Cup zu hinterfragen: "Ein völlig überflüssiges Turnier", urteilte Schalke-Manager Christian Heidel unlängst. Und weiter: "Ich habe irgendwo gelesen, dass es um Schonung von Spielern geht. Dann muss man natürlich auch das Pensum der Spieler von Schalke 04 berücksichtigen." Auf jeden Fall, so fordert Heidel, müsse es vor dem Turnier zu einem "Austausch" zwischen Löw und den Klubs kommt.