22.03.2017 14:15 Uhr

Arnautović: "Probiere, ein Leader zu sein"

Der Stoke-Legionär will seine Teamkollegen mitreißen
Der Stoke-Legionär will seine Teamkollegen mitreißen

Marko Arnautović versucht, vor dem so wichtigen WM-Qualifikationsspiel am Freitag (20:45 Uhr im weltfussball-Liveticker) in Wien gegen die Republik Moldau positive Stimmung in der österreichischen Nationalmannschaft zu verbreiten. "Ich probiere, ein Leader zu sein", erklärte der Legionär von Stoke City am Mittwoch bei einem ÖFB-Medientermin.

"Die, die eine super Saison haben, müssen die anderen mitziehen", meinte Arnautović. Der 27-Jährige glaubt an die Qualitäten des Teams, auch wenn die Ergebnisse nach der verpatzten EM in Frankreich auch im Herbst nicht gestimmt haben. "Wir probieren alles, das in die richtige Richtung zu drehen", versicherte Arnautović vor dem ersten Länderspiel des Jahres im Ernst-Happel-Stadion.

"Pflicht ist, dass wir mit 100 Prozent in das Spiel gehen. Wenn das jeder im Kopf hat und auf den Platz bringt, sind wir eine sehr, sehr gute Mannschaft", meinte der Wiener. "Dann steht nichts infrage. Wenn alles funktioniert, sind wir eine brutal gute Mannschaft." Darüber können auch die Niederlagen in den beiden vergangenen Quali-Spielen in Serbien (2:3) und gegen Irland (0:1) nicht hinwegtäuschen.

Arnautović selbst war im Quali-Herbst der stärkste ÖFB-Offensivspieler, im Heimspiel gegen Wales (2:2) traf er doppelt. Für Stoke hält der 60-fache Internationale (13 Tore) bei sechs Saisontreffern, fünf davon in der Liga. Auch körperlich gebe es keine Beschwerden. "Ich fühle mich gut. Ich habe es schon einmal in einem Interview gesagt: Ich bin eine Maschine."

Stabilität ist hinten gefordert

In der Defensive gilt es, die Sicherheit wiederzufinden. "Wir wissen, dass wir ein paar Gegentore zu viel bekommen haben", erklärte Aleksandar Dragović. Sieben waren es in bisher vier Quali-Spielen. "Wir müssen kompakter stehen, wenn wir erfolgreich sein wollen. Wir müssen wieder in die Spur finden." Möglicherweise habe im Herbst in der einen oder anderen Situation die letzte Konsequenz gefehlt.

Auch gegen die Moldauer erwartet Dragović kein leichtes Spiel. "Sie sind schwierig zu bespielen. Man muss gleich da sein und am besten die erste Chance nutzen." Wichtig sei dabei auch die Einstellung. "Nur mit 80 Prozent werden wir nicht gewinnen."

Dem ÖFB-Team geht es nicht zuletzt um die Zuschauer. "Wir wollen unsere Fans wieder zurückgewinnen", sagte Dragović vor seinem 55. Länderspiel. 18.500 Karten waren für das Duell im Wiener Prater bis Mittwoch verkauft. "Ich weiß ja nicht, was die Leute für Termine haben", nahm Arnautovic die etwas schleppende Nachfrage mit Humor.

Der Stoke-Legionär ist bei den Fans nach wie vor sehr beliebt, zuletzt wurde er vom Nationalteam-Fanclub "Immer wieder Österreich" zum zweiten Mal in Folge zum "Teamspieler des Jahres" gewählt. "Ich verstehe, dass die Leute ein bisschen enttäuscht sind vom Turnier", erklärte Arnautović neun Monate nach dem EM-Aus in der Gruppenphase. "Aber ich bin nicht einer, der schaut, was gestern war. Wir müssen nach vorne schauen."

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apa