23.03.2017 09:15 Uhr

Löw: "Besonderer Abschied" für Poldi

Joachim Löw (r.) freute sich über den perfekten Abschied für Podolski
Joachim Löw (r.) freute sich über den perfekten Abschied für Podolski

Bundestrainer Joachim Löw blickte nach dem 1:0 der deutschen Nationalmannschaft am Mittwochabend gegen England nicht unzufrieden auf das letzte Spiel von Lukas Podolski.

Herr Löw, wie haben Sie den Abschied von Lukas Podolski erlebt?

Joachim Löw: Wenn man sich etwas hätte wünschen können, dann das, was passiert ist. Besondere Spieler haben einen besonderen Abschied, und so war es: Dass der Lukas das entscheidende Tor erzielt, in seinem letzten Länderspiel und dazu noch ein unnachahmliches Tor. Daher denke ich, können wir uns alle freuen.

Sind Sie froh, dass England Ihr Team mal wieder richtig unter Druck gesetzt hat?

Manche Gegner haben uns nicht alles abverlangt im letzten halben Jahr. Von daher sind solche Gegner eine gute Herausforderung für uns, Richtung Turnier, Richtung K.o.-Spiele. Es war eine gute Schule, und wir können einige Schlüsse daraus ziehen.

Was nehmen Sie mit aus der Partie für die kommende Aufgabe in der WM-Qualifikation in Aserbaidschan?

Es gibt viele Erkenntnisse, die man gewinnen konnte. Ob das im Hinblick auf Aserbaidschan schon so ins Gewicht fällt, weiß ich nicht. Aber wir hatten eine Mannschaft mit sehr vielen jungen Spielern. In der ersten Halbzeit hat man das gespürt. Wir hatten gemerkt, dass wir nicht so im Spiel waren. Die jungen Spieler haben da Erfahrungen sammeln können, was auch gut ist."

Wird es schwer fallen, in den Qualifikationsalltag in Aserbaidschan zurückzufinden?

Nein, das wird uns nicht schwer fallen. Es kommen auch einige Spieler ins Training zurück. Ich habe ganz bewusst gesagt, dass ich kein Risiko eingehen will bei einigen Spielern. Wir werden uns konzentriert vorbereiten. Das Spiel ist kein Selbstläufer. Aserbaidschan hat in der Qualifikation so gut gespielt, wie in keiner zuvor.

Was kommt in Aserbaidschan konkret auf Sie zu?

Es ist eine lange Anreise, ein Zeitunterschied, das sind widrige Bedingungen, aber das darf für uns keine Rolle spielen. Ich bin absolut überzeugt, dass wir am Sonntag unsere Siegesserie fortfahren und unsere weiße Weste behalten. Das ist unser Ziel und das gehen wir die nächsten zwei, drei Tage an.

Wie hat Ihnen Debütant Timo Werner gefallen?

Timo Werner ist wahnsinnig viel gelaufen. Man merkt, dass er in der Defensive schon gut geschult ist, im Anlaufen. Er hat lange Wege gemacht. Insgesamt hat er sehr engagiert gespielt. Er musste dann raus und hat muskuläre Probleme. Am Sonntag wird er nicht einsatzfähig sein.

Marc-André ter Stegen hat das zu Null gerettet. Ist er jetzt die Nummer zwei hinter Manuel Neuer und spielt er auch am Sonntag in Aserbaidschan?

Darüber haben wir noch nicht gesprochen. Ein Ranking nach Manuel Neuer haben wir noch nie gemacht. Da haben wir noch Zeit, um uns festzulegen. Ob er in Aserbaidschan spielt, werden wir besprechen. Aber in der Tat hatte er sehr gute Paraden. Er hat uns vor einem Rückstand bewahrt.