24.03.2017 13:20 Uhr

Bayern-Frauen locken Hoeneß nach Paris

Hoeneß, Ancelotti und Co. saßen beim Spiel der FCB-Frauen im Publikum
Hoeneß, Ancelotti und Co. saßen beim Spiel der FCB-Frauen im Publikum

Nicht nur Uli Hoeneß strahlte: Meister Bayern München liegt in der Champions League auf Halbfinal-Kurs. Der VfL Wolfsburg dagegen braucht im Rückspiel in Lyon ein Fußball-Wunder.

Seine Fußballerinnen bringen Uli Hoeneß in Schwierigkeiten. "Eigentlich war es nicht geplant, dass ich zum Rückspiel nach Paris fliege, jetzt muss ich aber mal meinen Terminplan checken, ob es möglich ist", sagte der Vereinspräsident nach Bayern Münchens 1:0 (0:0) im Viertelfinal-Hinspiel der Champions League gegen Paris St. Germain.

Wie Männer-Trainer Carlo Ancelotti hatte der 65-Jährige im Grünwalder Stadion mitgefiebert, auch dank Hoeneß' persönlicher PR-Bemühungen sorgte eine Rekordkulisse von 7300 Zuschauern für eine stimmungsvolle Atmosphäre. Da PSG seine Überlegenheit nicht in Tore ummünzte, brachte der Treffer von Vivianne Miedema (72.) den verletzungsgeplagten deutschen Meister dem Halbfinal-Traum ein gutes Stück näher.

Im Rückspiel am Mittwoch (20:00 Uhr) im Pariser Prinzenpark hätten die Spielerinnen Hoeneß nur zu gerne wieder mit dabei. "Ich werde in seinem Büro mit ein paar Nussschnecken vorbeischauen, um ihn zu überreden", sagte Kapitänin Melanie Behringer. Trainer Thomas Wörle versprach auch für das zweite Duell einen großen Kampf, warnte aber auch: "Diese Mannschaft ist in der Lage, alles zu drehen."

Wolfsburg kurz vor dem Aus

In Wolfsburg hingen die Köpfe dagegen tief. Nach dem 0:2 (0:0) gegen das Starensemble von Titelverteidiger Olympique Lyon machte sich Almuth Schult große Vorwürfe. "Das 0:1 nehme ich auf meine Kappe", sagte die Nationaltorhüterin, die sich bei einem Freistoß von Camille Abily (62.) böse verschätzte und den Ball ins lange Eck segeln ließ.

Ein platzierter 20-Meter-Schuss von DFB-Kapitänin Dzsenifer Marozsán (74.), die seit dem Sommer das OL-Trikot trägt, rückte das Halbfinale für den zweimaligen Titelträger in einer temporeichen Partie in weite Ferne. Kapitänin Nilla Fischer glaubt aber noch an ein Wunder am Mittwoch (20:45 Uhr/) in Lyon - mit Inspiration aus der Männer-Königsklasse.

"Barcelona hat uns vorgemacht, dass immer etwas möglich ist", sagte die schwedische Innenverteidigerin. Die Katalanen hatten im Achtelfinale gegen Paris mit einem 6:1-Heimsieg noch eine 0:4-Pleite wettgemacht. "Wir müssen mutig auftreten und in Führung gehen. Vielleicht fangen sie dann ja an zu überlegen", sagte VfL-Trainer Ralf Kellermann. Nationalstürmerin Anja Mittag, die selbst ein Jahr lang bei PSG spielte, glaubt ebenfalls noch an die Wende: "Die Franzosen fürchten unsere Mentalität. Wir sind immer in der Lage, uns zurückzukämpfen."