29.03.2017 09:03 Uhr

Özil: "Irgendwann hat man ein dickes Fell"

Mesut Özil wird in England stets besonders kritisch beäugt
Mesut Özil wird in England stets besonders kritisch beäugt

Nationalspieler Mesut Özil hat erläutert, warum er in den letzten Wochen nach den schwächeren Resultaten seines Klubs FC Arsenal besonders in der Kritik stand.

"Die Leute wissen, was ich erreicht habe. Dass ich Weltmeister bin, bei Real Madrid gespielt habe, letzte Saison 20 Assists hatte", zählte Özil in der "Sport Bild" auf und erklärte weiter: "Wenn es für die Mannschaft mal nicht läuft, muss man sich einen rauspicken - das bin leider häufig ich."

Dem Mittelfeldregisseur der Gunners wurde auch in der jüngeren Vergangenheit immer wieder vorgeworfen, sich in den großen und besonders wichtigen Spielen für seinen Klub aus der Verantwortung zu stehlen und nicht an sein Topniveau heranzukommen. Vor allem nach den beiden 1:5-Pleiten prasselte insbesondere in den englischen Medien harsche Kritik auf den 28-Jährigen ein.

Özil hat im Laufe der Jahre aber gelernt, diese extremen Reaktionen auf seine Performances im englischen Fußball einzuordnen. Der Mittelfeldstar bleibt trotz der Negativschlagzeilen selbstbewusst: "Wenn wir unterwegs sind, rufen so viele Fans meinen Namen, wollen ein Foto. Gerade wurde ich vom Fanclub Nationalmannschaft zum Spieler des Jahres gewählt, meine Social-Media-Seiten besuchen Millionen. Zahlen lügen nicht."

Bundesliga-Rückkehr nicht ausgeschlossen

Sowohl extrem positive als auch negative Berichterstattungen und Fan-Reaktionen nimmt der 84-malige Nationalspieler mittlerweile gelassen zur Kenntnis: "Irgendwann hat man ein dickes Fell. Früher hat mich das gestört, ich habe darüber nachgedacht - aber wenn du das andauernd tust, gehst du kaputt."

Der Zehner des englischen Hauptstadtvereins zeigte sich optimistisch, dass sein Team nach der letzten Schwächephase mit vier Niederlagen aus den letzten fünf Premier-League-Spielen, dem Absturz auf Tabellenplatz sechs und dem desolaten Ausscheiden aus der Champions League in den letzten Wochen der Saison noch die Kurve bekommen wird. 

Mit Blick auf die Zukunft hält sich der Ex-Schalker und -Bremer offen, noch einmal zurück in die Bundesliga zu wechseln: "Ich möchte das nicht ausschließen. Viele Familienangehörige, vor allem meine Mama - würden es begrüßen, wenn ich näher bei ihr wäre. Aber man kann das im Fußball nicht planen." Derzeit besitzt Özil beim FC Arsenal noch einen Vertrag bis 2018. Erste Gespräche über ein neues Arbeitspapier waren aufgrund unterschiedlicher Gehaltsvorstellungen gescheitert.